Carl Hiaasen’s Bad Monkey: Kritik zur Apple TV+ Serie von Bill Lawrence

Der nächste Volltreffer nach „Ted Lasso“?

Nach der tragisch-komischen Apple TV+ Original Serie “Shrinking” mit Jason Segel und Harrison Ford und der von Publikum und Presse gleichermaßen vergötterten Wohlfühl-Oase namens “Ted Lasso” ist “Carl Hiaasen’s Bad Monkey” bereits die dritte Serienproduktion, die Bill Lawrence in Zusammenarbeit mit dem Streamingdienst mit dem angeknabberten Apfel produzierte. Dass der “Scrubs”-Schöpfer ein unglaublich gutes Händchen dafür hat, liebenswerte Außenseiterfiguren in Szene zu setzen und diesen mit Herz und Hirn so viel Leben einzuhauchen, das es eigentlich für die Charakterisierung einer ganzen Fußballmannschaft reichen würde, steht in Anbetracht dieser reichhaltigen Serienografie außer Frage. Wieso dem Mann mit Feelgood-Garantie dieses Talent ausgerechnet bei seiner jüngsten Serienerungenschaft abhandenkommt, bleibt rätselhaft.

Und darum geht es…

Seit seiner unrühmlichen Suspendierung versucht Ex-Detective Andrew Yancy (Vince Vaughn) händeringend seinen Job zurückzubekommen. Als eines Tages der Arm eines Toten aus dem Meer gefischt wird, sieht er seine Chance, sich endlich zu rehabilitieren. Auf sich alleine gestellt begibt er sich auf Spurensuche, während die örtlichen Ermittler*innen, den Fall vorzeitig als Hai-Attacke zu den Akten legen. Je näher Yancy der Lösung kommt, desto tiefgreifender scheint die Verschwörung – und findet sich plötzlich in einem Sumpf aus Korruption, Gier und Gewalt wieder…

Unser Fazit nach den ersten beiden FOlgen

Ob es daran liegt, dass es sich bei der Crimedy-Serie zur Abwechslung mal um keinen Originalstoff von Lawrence handelt, oder am Fakt, dass es neben der Ergründung seiner Protagonist*innen auch eine komplexe Kriminalgeschichte zu erzählen gilt, ist eigentlich egal – das Resultat lässt trotz vorhandenem Potenzial doch zu wünschen übrig. Nach den ersten beiden Episoden zum Start am 14. August 2024 – die restlichen, der insgesamt 10 Folgen erscheinen dann Stück für Stück immer mittwochs – hinterlässt “Carl Hiaasen’s Bad Monkey” jedenfalls gemischte Gefühle. So erweist sich die Adaption der gleichnamigen Novelle von Carl Hiaasen bis dato als beliebiger Feelgood–Krimi mit karibischem Flair, ermüdendem Voice Over und ausladender Erzählweise. Nicht schlecht, aber auch nicht besonders einladend.

^{Carl Hiaasen’s Bad Monkey ©Apple TV+}

Der zentrale Handlungsstrang um Andrew Yancy als Hybrid-Stereotyp, ein generischer Mix aus suspendiertem Ex-Cop und zynischer Quasselstrippe mit losem Mundwerk, wird dabei um wenig interessante Nebenplots, mit noch weniger interessanten Nebenfiguren angereichert, wenngleich sich das große Ganze, in dessen Richtung sich die Ereignisse noch bewegen dürften, früh abzeichnen lässt. Daran, dass es “Carl Hiaasen’s Bad Monkey” innerhalb der ersten zwei Episoden nie gelingt, dass das Publikum den Köder schluckt und anbeißt, kann selbst Vince Vaughn mit seinem gottgegebenen Charme nur bedingt etwas ändern. Den Charakteren fehlt es an Leben und der Kriminalgeschichte an Substanz – da bleibt zu hoffen, dass sich das noch ändert! Doch wer, wenn nicht Bill Lawrence, hätte das Zeug dazu?