| Titel | Host – Something Dark Has Joined The Meeting |
| Genre | Horror, Thriller |
| Jahr | 2020 |
| FSK | 16 |
| Regie | Rob Savage |
Heimkinostart: 22.08.2024
„Paranormal Activity“ während der Pandemie
Lange Zeit hat es gedauert, bis der von Kritikern gefeierte „Host: Something Dark Has Joined the Meeting“ auch seinen Weg nach Deutschland gefunden hat. Bereits vor vier Jahren lehrte der Horrorstreifen von Rob Savage den Zuschauern in Amerika das Fürchten und wurde sogar in einer Studie zum gruseligsten Horrorfilm aller Zeiten gekürt, bis er die Krone letztes Jahr wieder an „Sinister“ abgeben musste. Doch wie gruselig ist „Host“ wirklich?

Und darum geht es…
Um den Lockdown während der Corona-Pandemie spannender zu gestalten, organisiert Haley (Haley Bishop) für sich und ihre Freunde eine Séance, die von dem professionellen Medium Seylan (Seylan Baxter) per Zoom-Konferenz abgehalten werden soll. Was als lockerer Spaß beginnt, nimmt ernste Züge an, als Jemma (Jemma Moore), die das Ganze nicht ernst nimmt, eine Geschichte über den Selbstmord eines ehemaligen Mitschülers erfindet. Dadurch rufen die Freunde eine dämonische Präsenz herbei, die ihnen nach dem Leben trachtet.

Der gruseligste Horrorfilm aller Zeiten?
Angst ist ein sehr subjektives Gefühl. Jeder Horrorfilm, der als „der gruseligste Film aller Zeiten“ bezeichnet wird, hat es daher schwer, diesem Anspruch gerecht zu werden. Das zeigt sich auch beim aktuellen Kinohit „Longlegs“, der von Kritikern geliebt wird, beim Publikum jedoch gemischte Reaktionen hervorruft. In den sozialen Medien finden sich zahlreiche Kommentare wie „so gruselig war der gar nicht“ und einzelne Szenen aus dem Streifen werden als TikTok Sound ins Lächerliche gezogen. „Host“ hat es da sicher leichter, da er in seinen Horrorelementen weitaus konventioneller und zugänglicher ist und auch mit Jumpscares nicht geizt. Der Horrorfilm ist praktisch eine modernere Version von „Paranormal Activity“ im Screenlife-Format. Die kurze Laufzeit ist für den Gruselfaktor von Vorteil, denn während andere Horrorfilme oft lange Leerlaufphasen haben, ist der Horror hier sehr fokussiert und ein Schockmoment folgt auf den nächsten.

Fast so spannend wie der Film selbst ist die Entstehungsgeschichte von „Host“. Gedreht während der Pandemie, waren die Möglichkeiten sehr begrenzt, und die Darsteller waren für die jeweiligen Effekte, den Sound und die Beleuchtung selbst verantwortlich. Rob Savage gab lediglich aus der Ferne Regieanweisungen. Dabei entstanden einige beeindruckende Horrormomente, wie beispielsweise die Zoom-Filter-Szene. „Host“ ist ein beachtlicher Filmbeitrag seiner Zeit, eine Momentaufnahme, die die Angst der Coronapandemie gut einfängt. Dennoch bleibt die Frage, wie gut der Film altern wird. Das Leben seit der Pandemie hat sich weitgehend normalisiert, und wohl die wenigsten wollen sich diese schwere Zeit wieder in Erinnerung rufen – sei es auch nur in Form eines Horrorfilms. Zudem ist der Film zwar durchaus gruselig und hat seine Lorbeeren verdient, aber letztendlich in vieler Hinsicht zu generisch, um über die nächsten Jahre hinweg in Erinnerung zu bleiben und sich als Klassiker zu etablieren.

Fazit
Ist „Host“ der gruseligste Horrorfilm aller Zeiten? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Rob Savage und sein Team haben jedoch definitiv einen kurzweiligen und unheimlichen Gruselschocker geschaffen, der auch den Horror der Pandemie effektiv einfängt.


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