| Titel | The Puppetman |
| Genre | Horror, Thriller |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 16 |
| Regie | Brandon Christensen |
Heimkinostart: 26.07.2024
Dämonenhorror mit Potenzial
„The Puppetman“ hat ein absolut geniales Poster, eine auf den ersten Blick interessante Prämisse und einen Regisseur, der im Horrorgenre schon einiges an Erfahrung sammeln konnte. Gleichzeitig sind Horrorfilme über dämonische Besessenheit mittlerweile oft mehr enttäuschend als sehenswert. Ob das bei der Shudder-Produktion anders ist, erfahrt ihr hier.

Und darum geht es…
Nach dem brutalen Mord an seiner Frau (Kathryn Schneider) sitzt David (Zachary Le Vey) im Gefängnis und beteuert seine Unschuld. Eine dunkle Macht habe ihn zu der Tat getrieben. Jahre später versucht seine Tochter Michal (Alyson Gorske), ein normales Leben zu führen, doch nach unerklärlichen Todesfällen beginnt sie zu glauben, dass an den Behauptungen ihres Vaters vielleicht etwas dran ist und ein dämonischer Puppenspieler die Fäden zieht. Zusammen mit ihrem Freund Danny (Kio Cyr) versucht sie, die Wahrheit herauszufinden, bevor es zu spät ist.

Ein dämonischer Puppenspieler, der die Fäden nicht ganz in der Hand hat
„The Puppetman“ ist ein interessanter Beitrag zum Horrorjahr 2024, da er sowohl Elemente einer der besten als auch einer der schwächsten Horrorfilme des Jahres vereint. Die Dynamik zwischen den Charakteren, der Handlungsablauf und vor allem die Kills erinnern stark an den Kritikerflop „Tarot“. Die Todesszenen ähneln zudem dem erfolgreichen Horrorfranchise „Final Destination“. Zwar erreichen sie nicht ganz die Kreativität dieser beliebten Reihe, sind aber dennoch der beste Teil des Films. Besonders zwei Szenen in der Mitte des Films bleiben in Erinnerung und überzeugen mit expliziten praktischen Effekten. Hinsichtlich der übernatürlich angehauchten Serienkiller-Storyline ist ein Vergleich zum aktuell gehypten „Longlegs“ mit Nicolas Cage durchaus angebracht, jedoch erreicht „The Puppetman“ nie dessen Qualität oder Gruselfaktor.

Regisseur Brandon Christensen, der sich unter anderem für den unterschätzten „Superhost“ verantwortlich zeichnet, versucht dem Subgenre der dämonischen Besessenheit seinen eigenen Stempel aufzudrücken und nicht in die üblichen Klischeefallen zu tappen. Das ist lobenswert, funktioniert aber nur bedingt. Der Twist ist meilenweit vorauszusehen, so sehr, dass man sich nicht sicher ist, ob es überhaupt einer sein sollte. Und auch beim Erzähltempo schwächelt Christensen. Der amerikanische Horrorregisseur scheint nie genau zu wissen, wohin er seine Story lenken möchte, vor allem in Bezug auf die titelgebende dämonische Präsenz, die nur wenig beleuchtet wird. Zudem werden die starken Horrormomente immer wieder von Langeweile abgelöst. Durch diesen Leerlauf kann sich das Potenzial nie wirklich entfalten. Im Kontrast dazu wirkt der finale Akt dann viel zu überstürzt und die Auflösung lieblos angetackert.

Fazit
„The Puppetman“ ist ein solider Versuch, dem Dämonenhorror neues Leben einzuhauchen, und kann vor allem mit seinen originellen Kills überzeugen, schwächelt jedoch beim Drehbuch und Erzähltempo.


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