DER WATCHDOG

Titel	Der Spion von Nebenan 2
Genre	Action, Komödie
Jahr	2024
FSK	12
Regie	Peter Segal

Vom Kinofilm zur Streaming-Fortsetzung

Es ist keine sieben Tage her, da feierte mit “Role Play” einer dieser Film seine Heimkino-Premiere, die seit der Übernahme der renommierten MGM Studios durch Amazon vornehmlich direkt als Streamingstarts auf der hauseigenen Online-Plattform das Licht der Filmwelt erblicken. Anders als die mit Kaley Cuoco (“The Big Bang Theorie”) besetzte Actionkomödie – die im Januar immerhin eine kleine Kinoauswertung in Deutschland genießen durfte, gibt es die ebenfalls von MGM (jetzt: Amazon MGM Studios) produzierte Fortsetzung der 2020 erschienenen Agenten-Comedy “Der Spion von Nebenan” nun direkt und ausschließen auf Prime Video zu sehen – ganz ohne vorangegangene Kinoleinwandpräsenz. In Anbetracht der chronischen Ideenlosigkeit von “Der Spion von Nebenan 2” auch die richtige Entscheidung!

Und darum geht es…

Seitdem der CIA-Agent JJ (Dave Bautista) sich offiziell Stiefvater der inzwischen 14-jährigen Sophie (Chloe Coleman) nennen darf, ist der einstige Draufgänger ruhig geworden und arbeitet lieber von seinem Schreibtisch aus, als sich in den Kampf zu stürzen. Die Familie steht für ihn an erster Stelle, da möchte er sich nicht unnötig in Gefahr bringen. Da kommt ihm gerade recht, dass er als Aufsichtsperson für die Reise von Sophies Schulchor nach Italien ausgewählt wurde – die perfekte Gelegenheit, das Band noch etwas enger zu knüpfen. Als dort jedoch Collin (Taeho K), der Sohn von JJs Vorgesetzten David Kim (Ken Jeong) entführt wird, kommt es doch mal wieder anders als geplant…

Zu weniger Peter Segal, zu viel Standard

Während der Vorgängerfilm mit der damals 11-jährigen Chloe Coleman an der Seite des hünenhaften Muskelbergs Dave Bautista noch ganz in der Tradition von Filmen wie “Daddy ohne Plan” und “Der Babynator” stand, passt sich “Der Spion von Nebenan 2” inhaltlich wie Inszenatorisch an den Alterungsprozess der Zwischenzeitlich zur Teenagerin herangereiften “Pain Hustles”-Darstellerin an. Immer noch auf ein junges Publikum zugeschnitten, nur jetzt eben ein Stückchen älter, von anderen Sorgen, der ersten Liebe und sonstigen pubertären Alltagssituationen beeinflusst, verlangt dies natürlich etwas mehr Ernsthaftigkeit, wenngleich der Spaß immer noch an erster Stelle steht. Ergo bekommt auch Coleman deutlich mehr zu tun und darf nun ebenfalls die Fäuste schwingen.

Was noch leidlich unterhaltsam beginnt, als punktuell spaßige Vater-Tochter-Beziehung in Verbindung mit einem Plot um eine Klassenfahrt, entwickelt sich, sobald die generische Agenten-Geschichte, und mit ihr die unspektakuläre Action einsetzt, zur austauschbaren Actionkomödie nach Schema F. Einzig der von Peter Segals „Die nackte Kanone 33 1/3“ bekannte staubtrockene Gags-Humor, der hin und wieder, aber viel zu selten, durchblitzt, verschafft hin und wieder für gelungene Abwechslung, während das Drumherum zunehmend in der Belanglosigkeit versinkt. Darüber hinaus ist das Amazon Original auch schlicht und ergreifend zu lange geraten. Auf 80 Minuten komprimiert, hätte die beinahe zweistündige Dave Bautista-Show sicherlich ihren Charme gehabt.

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