Sausage Party: Foodtopia – Kritik zur Amazon Original Serie von und mit Seth Rogen

Die Lebensmittel-Orgie geht in die nächste, versaute Runde!

Alles eine Frage der Betonung: Wenn es nach uns geht, darf man den Satz “Seth Rogen muss man einfach mögen” ruhig wörtlich nehmen – denn Seth Rogen muss man einfach mögen! Was im Kontext der subjektiven Vorliebe aufgrund des doch recht speziellen Humors, den der „Platonic“-Darsteller seit jeher praktiziert, natürlich auch anders ausgelegt werden kann – also als Aussage, dass Seth Rogen sicher nicht jedermanns und jederfraus Geschmack ist. Aber sei es drum. Denn im Fall des 2016 erschienenen Animationsfilms “Sausage Party – Es geht um die Wurst” dürften selbst eingefleischte Rogen-Ultras mit der uneingeschränkten Liebesbekundungen für den Vollblutkomiker – zumindest ein wenig – ins Hadern gekommen sein. Wer von der dann doch etwas arg monotonen, total versexten Lebensmittel-Orgie nicht genug bekommen konnte, der darf sich ab heute an der acht, rund 25-minütigen Folgen umfassenden Serien-Fortsetzung “Sausage Party: Foodtopia” exklusiv auf Prime Video erfreuen!

Und darum geht es…

Nachdem sich das Hot Dog-Würstchen Frank (Seth Rogen) an der Seite seiner Brötchen-Freundin Brenda (Kristen Wiig) und weiteren Nahrungsmitteln eines Supermarktes erfolgreich gegen die Menschheit aufgelehnt hat, müssen sie sich erst einmal zurechtfinden, in der weiten Welt außerhalb der Filialtüren. Doch der Aufbau einer neuen, von Lebensmitteln dominierten Zivilisation gestaltet sich weitaus schwieriger als zunächst angenommen und birgt viele ungeahnte Gefahren, die die neugewonnene Freiheit zu einer lebensbedrohlichen Herausforderung machen.

Unser Fazit nach zwei Episoden

Mit dem Regie-Duo Conrad Vernon und Greg Tiernan und dem, durch eine enge Freundschaft miteinander verbundenen Dreamteam Seth Rogen und Evan Goldberg als kreative Köpfe im Nacken, macht “Sausage Party: Foodtopia” genau dort weiter wo “Sausage Party – Es geht um die Wurst” vor acht Jahren aufgehört hat – und das nicht nur in Sachen zeitlicher Verortung. Somit steht für Frank Frankfurter und seine Lebensmittelkolleg*innen nach ihrem erfolgreichen Aufstand gegen die gefräßige Menschheit erst einmal die Rekolonialisierung an, was selbstverständlich prompt mit einer ausladenden Orgie gefeiert wird. Das Amazon Original reproduziert hierfür einfach das, was bereits der Kinofilm zelebrierte und lässt sämtliche Backwaren, Fertigprodukte und Gemüsesorten in allen nur erdenklichen Sexualpraktiken übereinander herfallen.

^{Sausage Party: Foodtopia ©Amazon Studios}

Während das frivole Saugen, Reiben, Würgen, Stoßen und Rammeln bereits damals nur bedingt, und zwar ausschließlich als Gag in Trailerlänge funktionierte, leidet das filmgewordene Lebensmittel-Kamasutra auch in “Sausage Party: Foodtopia” schnell unter Abnutzungserscheinungen und sorgt dabei eher für irritiertes Stirnrunzeln als wohlwollendes Mundwinkelzucken. So wirklich lustig wird es eigentlich immer nur dann, wenn sich das Serien-Spin Off in nicht enden wollenden Essenschlachten – ein Wortspiel, das man nicht liegen lassen darf – verliert und sich das Fruchtfleisch der niedergemetzelten Obstregelbewohner*innen auf dem Supermarktparkplatz stapelt. Schwer vorstellbar, dass sich diese Eintönigkeit über eine ganze Staffel hinweg nicht selbst kannibalisiert. Punktuell betrachtet kann man jedoch seinen Spaß mit “Sausage Party: Foodtopia” haben – vor allem, wenn man bereits den Kinofilm mochte.