| Titel | Trigger Warning |
| Genre | Thriller, Action |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 16 |
| Regie | Mouly Surya |
Starttermin: 21.06.2024 (Netflix)
Eine Triggerwarnung auf die man hören sollte
Die Triggerwarnung – eine perfekte Einladung zur morbiden Neugier. Ursprünglich gut gemeint, um vor emotional belastenden Inhalten zu schützen, entpuppt sich dieser kleine Hinweis in der Praxis als die beste Methode, unsere dunkle Neugierde zu wecken. Ein vermeintliches “Schau nicht hin” mit “Das musst du gesehen haben”-Effekt. Ein Social Media-gewordener Autounfall, der die tief verwurzelten menschlichen Instinkte anspricht und die Menschen wider besseres Wissen dazu verleitet, ganz genau hinzusehen. Aus diesem Blickwinkel betrachtet könnte der Titel des neuen actiongeladenen Netflix Originals “Trigger Warning” mit “Sin City”-Star Jessica Alba in der Hauptrolle kaum besser gewählt sein – Bitte nicht einschalten!

Und darum geht es…
Als sie vom Ableben ihres Vaters erfährt, der beim Einsturz einer Miene begraben wurde, unterbricht Elite-Soldatin Parker (Jessica Alba) ihren Auslandseinsatz und kehrt zurück in ihre Heimatstadt, um dort das Erbe ihres alten Herren anzutreten, indem sie den Betrieb seiner Bar übernimmt. Konfrontiert mit ihrer Vergangenheit in Form ihres Ex-Freundes Jesse (Mark Webber) und dessen Familien (Jake Weary, Anthony Michael Hall) und von seltsamen Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Tod ihres Vaters angestachelt, macht dich Parker auf Ursachenforschung, mit schwerwiegenden Folgen, die sie schnell ins Fadenkreuz einer brutalen Gang geraten lassen. Auf der Suche nach der Wahrheit, stellt sie sich dem Kampf – für ihren Vater, für die Gerechtigkeit und das eigene Überleben!

Jessica Alba als Jane Rambo
Was Jennifer Lopez (“Anaconda”) in den 90er begann und nach der Jahrtausendwende so langsam abebbte, griff Jessica Alba („Honey“) in den 00er Jahre dankend auf, um nach einiger Zeit, prominent im Rampenlicht, ebenfalls etwas in Vergessenheit zu geraten. Ein Film hier und da, die großen Erfolge jedoch blieben aus. Dass große Schauspielkunst auf beiden Seiten kaum Triebfeder der Karriere war, ist kein Geheimnis, doch wo es J. Lo meist selbst an Präsenz und Charisma mangelte, konnte das einstige Teenie-Idol Alba die Kinoleinwände immerhin mit ihrer natürlichen Ausstrahlung füllen. Nachdem es den Popstar mit “The Mother” und “Atlas” – zwei Reinfälle in Reinform – vor kurzem auch auf Netflix verschlagen hat, tut es Jessica Alba ihr wie bereits vor etwas mehr als 20 Jahren gleich und tritt erneut in die Fußstapfen der “Anaconda”-Darstellerin. Ihr Netflix Debüt “Trigger Warning” schließt qualitativ nahtlos da an, wo “The Mother” aufgehört hat und macht dabei seinem Namen alle Ehre: Wer die Warnung ignoriert, ist selber schuld!

Beginnend bei der nach dem Schwarz-Weiß-Schema verlaufenden Figurenzeichnung, über das schleppende Pacing, bis hin zur emotionslosen Abhandlung genretypischer Klischees, entpuppt sich “Trigger Warning” als uninspirierter John Rambo-Abklatsch, der mit seinen stets das Offensichtliche ansprechenden Dialogen mehr als nur einmal die Geduld des Publikums strapaziert. Wenn Jessica Alba zwischen den zahlreichen Füllerszenen auf den Spuren des späten John Rambos durch dunkle Tunnelsysteme schleicht, ihre Gegner lautlos aus dem Schatten beseitigt oder Macheten, Jagdmesser und sonstige Hieb und Stichwaffen schwingt, dann wenig überraschend überraschungsarm, altbacken und unspektakulär. Mit etwas Mut zum Trashigen und einem damit einhergehenden Blutzoll der Marke Funsplatter hätte “Trigger Warning” immerhin in diesen Momenten so etwas wie Kurzweiligkeit generieren können. Stattdessen herrscht bierernste Sturheit, mit einer eindimensionalen Hauptdarstellerin, deren einstiges Charisma zu allem Übel a) zwischenzeitlich längst verloren ging, oder b) unter der Last der Belanglosigkeit des Netflix Originals begraben wurde – so wie ihr Filmvater beim Einsturz der Tunnelsysteme.

Fazit
Eine lustlose Jessica Alba auf den unwegsamen Netflix-Pfaden. Was für Jennifer Lopez “The Mother” war, ist für den “Sin City”-Star “Trigger Warning” – ein nie unterhaltsamer John Rambo-Klon nach Schema-F!

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