Miller’s Girl

Miller's Girl Film
TitelMiller’s Girl
Genre Thriller, Erotik
Jahr2024
FSK16
RegieJade Halley Bartlett

Heimkinostart: 20.06.2024

Ein provokativer Blick auf Macht und Verführung

„Miller’s Girl“ hat schon vor Veröffentlichung für viel Aufsehen gesorgt, insbesondere in den sozialen Medien aufgrund der Altersdynamik Kritik erhalten. Martin Freeman, bekannt aus „Der Hobbit“, hat den Film und seine Zusammenarbeit mit Hollywoodstar Jenna Ortega schnell verteidigt. Er argumentierte, dass der Film keineswegs die Schüler-Lehrer-Beziehung glorifiziert. Nun kann man sich auf dem Heimkinomarkt selbst davon überzeugen, ob der Hype gerechtfertigt ist oder „Miller’s Girl“ gar nicht so kontrovers ist.

Miller's Girl Film
Miller’s Girl ©Plaion Pictures

Und darum geht es…

Schülerin Cairo Sweet (Jenna Ortega) hat ein Talent für kreatives Schreiben und beginnt den Kurs ihres Highschool-Professors Jonathan Miller (Martin Freeman) zu besuchen. Durch ihre gemeinsame Leidenschaft für Literatur entwickelt sich schnell ein persönliches Verhältnis zwischen den beiden, welches darin endet das Cairo ihr gemeinsames Verhältnis als Vorlage für eine Geschichte über eine Affäre zwischen einem Lehrer und seiner Schülerin nutzt. Erbost darüber lehnt Jonathan den Aufsatz ab und landet schon bald im Rektorat, wo schwere Anschuldigungen gegen ihn erhoben werden.

Wenn es nicht kontrovers ist, dann ist es nicht interessant.

Genau dieses Argument bringt Cairo wortwörtlich im Film vor, was ironisch ist, denn der Film selbst hält sich nicht daran. Die Buchverfilmung wurde aufgrund der Lehrer-Schüler-Dynamik bereits im Vorfeld von allen Seiten zerrissen. Das Endergebnis ist jedoch relativ zahm ausgefallen. Diese Ansicht mag kontrovers sein, aber „Miller’s Girl“ geht nicht annähernd weit genug. Wenn man sich schon brüstet, provokativ sein zu wollen, sollte man auch wirklich an die Grenzen gehen. Sei riskant, sei schockierend. Damit gewinnt man vielleicht nicht alle Zuschauer, und man hat auch nicht unbedingt einen guten Film vorzuweisen, aber einen, über den die Leute bestenfalls jahrelang reden werden. Das Regiedebüt von Jade Halley Bartlett wird stattdessen wohl schnell in Vergessenheit geraten.

Miller's Girl Film
Miller’s Girl ©Plaion Pictures

In „Miller’s Girl“ verbirgt sich neben anderen Themen eine interessante Geschichte über Machtverhältnisse und wie schnell sich diese verschieben können. Leider geht das jedoch ziemlich schnell unter, bedingt durch pseudo-tiefsinnige Dialoge und Bartletts Bestreben, jeden Charakter so provokant wie möglich darzustellen. Das ist zwar kurzweilig, wirkt aber schnell aufgesetzt und letztendlich führt die Story ins Nichts. Die Dynamik zwischen Martin Freeman und Jenna Ortega macht Spaß; die beiden geben ihr Bestes, um die Schwächen des Drehbuchs auszugleichen, was aber höchstens auf einer Guilty Pleasure-Ebene funktioniert. Genau das ist die Stärke des Films: Er ist sehr campy und unterhaltsam. Auch optisch ist der Streifen gut in Szene gesetzt. Die Outfits sind stimmig, die Locations gut gewählt. In seinen besten Momenten erinnert „Miller’s Girl“ an Erotikthriller der 90er Jahre – nur leider nicht so erotisch oder spannend.

Miller's Girl Film
Miller’s Girl ©Plaion Pictures

Fazit

„Miller’s Girl“ macht wenig aus seiner kontroversen Prämisse. Der Film ist zu zahm und nicht riskant genug. Martin Freeman und Jenna Ortega holen jedoch alles aus dem dünnen Drehbuch heraus und erschaffen, wenn auch nichts anderes, ein unterhaltsames Guilty-Pleasure-Erlebnis.

Bewertung: 3 von 5.
Miller's Girl Blu Ray
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