| Titel | Quicksand – Gefangen im Treibsand |
| Genre | Thriller |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 16 |
| Regie | Andres Beltran |
Heimkinostart: 04.07.2024
Mensch gegen Natur
Schenkt man dem Genrekino Glauben, versteckt sich hinter jedem noch so nützlichen und vermeintlich sicheren Örtchen auf Gottes grünem Erdenrund ein potenziell lebensgefährliches Gefängnis. Ob in eisiger Höhe isoliert in einem Sessellift wie in “Frozen”, eingesperrt in der brütenden Hitze einer Sauna wie in “Hot 247°F“ oder gefangen in einem hochmodernen Kraftfahrzeug wie zuletzt in “Monolith” – einmal eingeschlossen, ist ohne rasch nahender Hilfe einzig der Tod ein treuer Mitinsasse. Das gilt auch für ein entzweites Pärchen, das in der alles in sich verschluckenden Masse des Treibsandes von “Quicksand – Gefangen im Treibsand” zwar unweigerlich zueinander – aber ohne ein rettendes Wunder auch schon bald den Tod findet…

Und darum geht es…
Trotz geplanter Scheidung geht es für Josh (Alan Hawco) und seine künftige Exfrau Sofia (Carolina Gaitàn) noch einmal gemeinsam geschäftlich nach Kolumbien. Der alten Zeiten will und um die Wartezeit bis zum für den Tag der Abreise geplanten Vortrag einer wichtigen Präsentation zu verkürzen, beschließen die beiden sich für eine Wanderung an einen entlegenen Wasserfall zusammenzuraufen. Als sie bei der Rückkehr auf einen Autodieb treffen, der sich gerade an ihrem Leihwagen zu schaffen macht, müssen sie fluchtartig in den Dschungel rennen, um dem Bewaffneten zu entkommen. Als Sofia dabei in den sumpfigen Waldboden einbricht und der Treibsand sie unaufhaltsam unter sich zu begraben droht, schreitet Josh zur Tat – mit wenig Erfolg. Durch den gescheiterten Rettungsversuch, ebenfalls in derselben Lage wie Sofia entbrennt ein Kampf ums Überleben – denn eine giftige Schlange hat ihre potenziellen Opfer bereits ins Visier genommen.


Paartherapie im tödlichen Morast
Wer enttäuscht über die eigene Erwartungshaltung als Kind, das Thema Treibsand würde auch im Erwachsenenalter eine ähnlich große Rolle spielen, wie noch in der fantasiereichen Gedankenwelt eines kleinen Dreikäsehochs, der bekommt mit “Quicksand – Gefangen im Treibsand” endlich mal wieder Treibsand-Content geliefert. Verpackt in das Gewand eines handelsüblichen Survivalthrillers auf engstem Raum, mit limitiertem Personenaufkommen und kammerspielartigem Isolationssetting verfolgt der kolumbianische Überlebenskampf bekannte Genremotive und weiß diese rein inszenatorisch durchaus gekonnt auszuspielen. Abseits der atmosphärisch fotografierten Pattsituation leisten Regisseur Andres Beltran und Drehbuchautor Matt Pitts hingegen wenig Überzeugungsarbeit.

Während “Quicksand – Gefangen im Treibsand” mit Alan Hawco und Carolina Gaitàn als zukünftigem Ex-Paar darstellerisch noch weit über den Genrestandart liegt, fällt es schwer dem dürftig zusammengeschusterten Skript positive Aspekte zu entlocken. Um die Beiden in die erdrückende Lage zu bringen und, einmal im Treibsand versackt, das Gefahrenpotenzial weiter aufrechtzuerhalten, ist sich das Drehbuch weder zu fein entgegen jeglicher Logik zu agieren, noch sich alles so zurechtzulegen, wie es ihm gerade passt. Da ein gemächlich vor sich dahindümpelndes Matschloch von Hause aus wenig Schauwerte bietet, wird dieses um einen animalischen Todbringer ergänzt. “Quicksand – Gefangen im Treibsand” hätte deutlich besser daran getan, stattdessen die durch die von Mutter Natur zwangsverordnete Therapiesitzung auszubauen und näher zu erkunden – denn die daraus resultierenden Erkenntnisse der Beteiligten lassen ebenso wenig tief blicken, wie der trübe Morast in dem sie zu ersticken drohen.

Fazit
Die solide Inszenierung unterliegt dem schwachen Skript!


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