| Titel | The Darkest Truth – Im Schatten der Wahrheit |
| Genre | Thriller |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 12 |
| Regie | Miles Joris-Peyrafitte |
Heimkinostart: 27.06.2024
Eine Reise durch die Abgründe der Sucht
Seit den 90er Jahren beschäftigt die Opioid-Krise die USA und ist ein schwerwiegendes Problem, bei dem bis heute keine Besserung in Sicht ist. Auch in Film und Fernsehen wird das Thema immer wieder behandelt, wie zuletzt in Filmen wie „Crisis“, „Pain Hustlers“ oder der von Kritikern gefeierten Serie „Dopesick“. „The Darkest Truth – Im Schatten der Wahrheit“, stark besetzt mit Hilary Swank und Olivia Cooke, wurde ebenfalls von dieser gefährlichen Epidemie inspiriert und ist über Plaion Pictures auf dem Heimkinomarkt verfügbar.

Und darum geht es…
Der jahrelang drogenabhängige Sohn der Journalistin Marissa (Hilary Swank) wird unter mysteriösen Umständen erschossen. Seine schwangere Freundin Paige (Olivia Cooke) findet in seinen Sachen einen Koffer voller Drogen und ist überzeugt, dass dieser mit seiner Ermordung in Verbindung steht. Gemeinsam gehen sie der Sache auf den Grund und bekommen dabei Unterstützung von Marissas anderem Sohn Toby (Jack Reynor), einem Polizisten. Doch je näher sie der Wahrheit kommen, desto gefährlicher wird es.


So spannend wie eine Schlaftablette
„The Darkest Truth – Im Schatten der Wahrheit“, im Original auch bekannt als „The Good Mother“, ist ein typisch amerikanischer Crime–Thriller, der sich wie eine zu lang geratene Episode von Serien wie „Law & Order“ oder „Criminal Minds“ anfühlt, ohne jemals deren Level an Spannung zu erreichen. Dies liegt vor allem an der allzu vorhersehbaren Wendung. Wer auch immer hier dachte, subtil oder schlau bei der Herangehensweise gewesen zu sein, lag dermaßen daneben. Viel zu schnell erkennt man, wer den Sohn der Hauptfigur Marissa auf dem Gewissen hat – oder mindestens in die Sache verwickelt ist. Auch wirkt vieles einfach unzusammenhängend. Wichtige Charaktere werden eingeführt und spielen plötzlich keine Rolle mehr, sodass man in einem Meer von Belanglosigkeit vor sich hin dümpelt und schnell das Interesse verliert.

Die zweifache Oscar-Gewinnerin Hilary Swank und „House of the Dragon“-Star Olivia Cooke tun ihr Bestes, um das magere Drehbuch aufzuwerten. Vor allem Letztere liefert eine starke Leistung ab und hebt den ansonsten mittelmäßigen Thriller zumindest etwas an. Leider wissen Regisseur und Drehbuchautor Miles Joris-Peyrafitte sowie Co-Autorin Madison Harrison irgendwann nicht mehr, was sie mit ihrem Charakter anfangen sollen, und die interessante Dynamik zwischen ihr und Swanks Marissa verläuft im Nichts. Irgendwo inmitten des Ganzen hat der Thriller auch etwas über Abhängigkeit und deren Folgen zu sagen – immerhin wurde der Film durch die Opioid-Krise inspiriert –, aber dieser Ansatz geht schnell unter und wird nur oberflächlich behandelt, was schade ist. Die ansonsten solide Inszenierung von Joris-Peyrafitte schafft es ebenfalls nicht, über die deutlichen Schwächen hinwegzutäuschen.

Fazit
Magerer Thriller mit hochkarätiger Besetzung. „The Darkest Truth – Im Schatten der Wahrheit“ geht im Meer der Thriller fast völlig unter und enttäuscht mit vorhersehbaren Wendungen und fehlender Spannung.


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