Atlas

Atlas Netflix Film
TitelAtlas
Genre Sci-Fi, Action
Jahr2024
FSK12
RegieBrad Peyton

Starttermin: 24.05.2024 | Netflix

Die KI ist tot, lang lebe die KI!

Vertraue niemals einer Künstlichen Intelligenz – das zeigen zumindest Hollywoods düstere Visionen. Schon in James Camerons Sci-Fi-Actioner “Terminator” erklärte die KI Skynet den Menschen den Krieg, kaum dass sie das Denken lernte, und überrannte den grünen Planeten prompt binnen kürzester Zeit. Seitdem die Erfolgsserie “Black Mirror” jedoch nahezu jedes erdähnliche düstere von KI begleitete Zukunftsszenario durchgespielt hat, zeigt das vor wenigen Jahren noch frische Themengebiet zunehmend Ermüdungserscheinungen – und das Netflix Original “Atlas” ist nur ein weiteres Beispiel, das diesen Abwärtstrend bestätigt.

Atlas Netflix Film
Atlas ©Netflix

Und darum geht es…

Was für Skeptiker*innen von Anfang an klar war, wurde in den vergangenen Jahren auch für den Rest der Menschheit zur bitteren Realität: Angeführt von Harlan Shepherd (Simu Liu) hat sich die Künstliche Intelligenz gegen ihre Schöpfer*innen aufgelehnt und nahezu vollständig vernichtet. Die einzige Möglichkeit, den Robotern jetzt noch Widerstand zu leisten, ist ausgerechnet ein Pakt mit dem Feind. Mithilfe einer KI, die mit ihrem menschlichen Gegenüber verschmilzt, können sich die Analystin Atlas Shepherd (Jennifer Lopez) und ihre Anhängerschaft rund um Colonel Elias Banks (Sterling K. Brown) für einen finalen Gegenschlag wappnen. Doch Harlan und seine Truppen sind nicht zu unterschätzen!

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Atlas ©Netflix
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Künstlich, nicht intelligent

Auch wenn Jennifer Lopez mit ihrem katastrophalen Actionthriller “The Mother” vor noch gar nicht so langer Zeit eine qualitative Bruchlandung vollzog, belohnte sie die fleißig streamende Zuschauerschaft mit Platz 14 der meistgesehenen Netflix Filme. Grund genug die singende Schauspielerin (oder doch eher die schauspielernde Sängerin?) direkt wieder auf das streamende Volk loszulassen. In “Atlas” begibt sich die inzwischen 54-Jährige auf eine waghalsige Mission durch das Weltall, irgendwo zwischen “Cast Away” und „Titanfall“ und stellt dabei erneut unter Beweis, dass sie sich über die Jahre hinweg nicht nur erfolgreich dem natürlichen Alterungsprozess, sondern auch jeglichem darstellerischen Talent verwehren konnte. Da die Kamera der Tatsache geschuldet, dass sich Lopez zu großen Teilen in einem Hightech-Kampfanzug befindet, immer wieder lange auf ihrem Porträt verweilt, fällt ihr Mangel an Präsenz, Ausstrahlung und Schauspiel besonders schwer ins Gewicht.

Atlas Netflix Film
Atlas ©Netflix

Während “Altas” rein handwerklich einwandfrei in Szene gesetzt ist und mit hochwertigen CGI-Effekten eine Playstation 5-eske Computerspielewelt generiert – muss man mögen, und tun wir auch – fällt das generische Sci-Fi-Geplänkel in allen weiteren Gesichtspunkten auf ganzer Linie durch. Selbst die bis dato trashig-charmante Action nutzt sich spätestens im schalen Zweikampf-Finale ab. Dass der genetischer Protagonist, der so auch direkt aus den späteren Phasen des Marvel Cinematic Universe entstammen könnte, bereits während des Vorspanns dazu imStande gewesen wäre, seinen finsteren Plan zu Ende zu bringen, lässt die folgenden zwei Stunden noch banaler wirken. Ohne ein greifbares Gefühl für die übermächtige Bedrohung zu vermitteln, verliert sich “Atlas” in der oberflächlichen Vergangenheitsbewältigung seiner eindimensionalen Titelheldin, eher diese sich einer Handvoll KI-Bots entgehen stellt, was die Frage aufwirft, was die vermeintliche Übermacht in den letzten knapp 30 Jahre eigentlich gemacht hat. Was dann noch bleibt, ist in Summe eine knackige Viertelstunde spaßige Videospiel-Action, hoffnungslos verloren in einer Laufzeit von zwei Stunden, in der sich Figuren gegenseitig die Welt erklären.

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Atlas ©Netflix

Fazit

Die künstliche Welt von “Atlas” macht Laune – was sich darin abspielt nicht.

Bewertung: 1.5 von 5.

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