| Titel | A Killer’s Memory |
| Genre | Thriller |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 16 |
| Regie | Michael Keaton |
Starttermin: 24.05.2024 | Prime Video
Knox Goes Away
Sechzehn Jahre ist es her, dass Batman-Darsteller Michael Keaton mit dem düsteren Thrillerdrama “The Merry Gentleman” sein Regiedebüt gab. Für den in Deutschland exklusiv auf Prime Video erscheinenden Auftragskillerfilm “A Killer’s Memory” hat der inzwischen 72-jährige Golden Globe-Gewinner nach einer längeren Pause hinter der Kamera nun ein zweites Mal auf dem Regiestuhl Platz genommen. Während das Poster mit Liam Neeson-esker Actionheldpose die Erwartung an einen generischen Actionthriller der Marke “The Commuter” oder „Honest Thief” befeuert, erweist sich “A Killer’s Memory” dann doch als bedacht-entschleunigtes Alterswerk, dass Inszenatorisch nicht weitere von den jungen Neeson-Filmen entfernt sein könnte.

Und darum geht es…
Eigentlich hatte John Knox (Michael Keaton) noch nicht vor in den Ruhestand zu gehen, da wird er von einer bösen Diagnose überrascht. Die Krankheit Creutzfeldt Jakob, eine extrem schnell fortschreitende Form von Demenz, wird bereits in wenigen Wochen dafür sorgen, dass der bis vor kurzem noch akribisch genaue und stets vorausplanende Auftragskiller kaum einen klaren Gedanken mehr fassen kann. Bis es jedoch soweit ist, möchte John seine Angelegenheiten klären, wozu auch die Annäherung zu seinem entfremdeten Sohn Miles (James Marsden) gehört, der sich gerade knietief in einer ausweglosen Situation befindet.


Von und mit Michael Keaton
Neben einem gebührenden Maß an Kaltblütigkeit sowie ausgeprägten Fertigkeiten in Sachen Schuss- und Stichwaffengebrauch, bedarf der Job als Auftragskiller*in eine ganze Palette an mentalen Fähigkeiten. Für ein unbeschadetes und unentdecktes Absolvieren einer Mission sind vorausschauendes Denken, auf die Millisekunde abgestimmtes Timing und strategisches Denken essenziell. All das, was Knox mehr und mehr durch die Finger zu rinnen droht. “A Killer’s Memory” rückt eben jenen geistigen Verfall seines Titelhelden – Michael Keatons zweite Regiearbeit hört im Original auf den deutlich präziseren Namen “Knox Goes Away” – ins Zentrum einer undurchsichtigen, mit unnötigen Nebenhandlungen versehenen Crime Story, drosselt die Action auf ein Minimum und lässt dabei sogar das Thriller-Potenzial größtenteils ungenutzt.

Dass “A Killer’s Memory” dabei trotzdem nicht über die bloße Andeutung eines Dramas hinausgeht, liegt am dann doch viel zu oberflächlichen und wenig originalen Skript. Lediglich Keaton selbst, der neben einer tadellosen Regie auch darstellerisch gewohnt abliefert, kann Knox mit seinem präzisen, zurückgenommenen Spiel so etwas wie Tiefgang entlocken, während der restliche Cast blass bleibt. Dem gegenüber steht ein auf Slowburner getrimmter Thriller-Plot, der lange Zeit auf der Stelle tritt, ehe er mit einer durchdachten Auflösung dann doch noch so etwas wie einen nennenswerten Akzent setzen kann. In Summe ist das jedoch zu wenig, wenngleich Keaton-Fans in Anbetracht der Omnipräsenz des inzwischen 72-Jährigen hinter und vor der Kamera zumindest eingeschränkt auf ihre Kosten kommen dürfen.

Fazit
Aus den Augen, aus dem Sinn. Ähnlich wie die Gedankenwelt seines Protagonist, erweist sich auch „A Killer’s Memory“ als flüchtiges Erlebnis ohne nachhaltigen Effekt“

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