| Titel | You’ll Never Find Me |
| Genre | Horror, Thriller |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 16 |
| Regie | Indianna Bell, Josiah Allen |
Starttermin: 10.05.2024
Atmosphärischer Horror aus Australien
Australien hat in den letzten Jahrzehnten mehrfach bewiesen, dass es ein Händchen für Horrorfilme hat. Ob es sich um Slasher wie „Wolf Creek“, Horrordramen wie den Klassiker „Der Babadook“ oder den letztjährigen Geisterhorror „Talk To Me“ handelt, einige der besten Gruselstreifen kommen aus Down Under. Kann „You’ll Never Find Me“, das Regiedebüt von Indianna Bell und Josiah Allen, da mithalten?

Und darum geht es…
In einer stürmischen Nacht klopft eine junge Frau (Jordan Cowan) an die Tür des einsamen Patrick (Brendan Rock), der zurückgezogen in einem Wohnmobil lebt. Der ältere Mann gewährt der durchnässten Frau widerwillig Unterschlupf. Zusammen warten sie darauf, dass der Sturm nachlässt, doch je weiter die Nacht voranschreitet, desto mehr wächst Paranoia und Misstrauen zwischen ihnen.


Ein Kammerspiel mit dichter Atmosphäre
Mit ihrem atmosphärischen Spielfilmdebüt beweisen das Regieduo Indianna Bell und Josiah Allen, dass eine gute Idee und einfache Mittel ausreichen, um einen effektiven Horrorschocker zu kreieren. „You’ll Never Find Me“ ist ein psychologisches Kammerspiel, das von seiner dichten Atmosphäre und der Anspannung zwischen seinen beiden Hauptcharakteren lebt. Dabei wird der Zuschauer konstant auf eine falsche Fährte gelockt. Kleine Details an den Geschichten der beiden ändern sich stetig, wodurch man nie sicher ist, wem man trauen kann. Jordan Cowan und Brendan Rock spielen sich gegenseitig an die Wand und hauchen mit ihren starken Leistungen dem Katz-und-Maus-Spiel Leben ein.

Das Wohnmobil kann fast schon als eigener Charakter betrachtet werden und trägt maßgeblich zur beklemmenden Stimmung der Situation bei. Was Bell und Allen hier mit gekonnter Kameraarbeit und einem herausragenden Sounddesign auf die Beine stellen, ist schlichtweg beeindruckend. Schon in den ersten Minuten sorgen heulende Sturmgeräusche für Gänsehaut, das Innere des Wohnmobils ist von unangenehmen Knarren durchzogen, und es wird geschickt mit Licht und Schatten gearbeitet, um die Spannung zu unterstreichen. Die beiden jungen Regisseure machen so viel richtig und bieten alles, was man sich im Horrorgenre nur wünschen kann. Umso frustrierender ist es, dass der Film sich im Finale von subtilem Horror in vertrautes Terrain begibt und mit einer faden Auflösung enttäuscht. Diese ist zwar visuell ebenfalls stark in Szene gesetzt und bietet surreale, alptraumhafte Bilder und schraubt auch die Brutalität ein wenig nach oben, doch storytechnisch hat man das Gefühl, dass Indianna Bell hier die Puste ausgegangen ist und ihre Geschichte nicht konsequent zu Ende gedacht hat.

Fazit
„You’ll Never Find Me“ ist ein visuell starkes Regiedebüt, das mit zwei großartig aufgelegten Hauptdarstellern, einer dichten Atmosphäre und einem unglaublichen Sounddesign überzeugen kann. Da sei auch verziehen, dass der finale Akt ein wenig enttäuscht.


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