| Titel | Unfrosted |
| Genre | Komödie, Biopic |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 12 |
| Regie | Jerry Seinfeld |
Starttermin: 03.05.2024 | Netflix
Zwischen Product Placement und Parodie
Dass die Produkte von Kellogg’s und Co. entgehen ihren irreführenden Marketingstrategien und gezielt falschen Versprechungen alles andere als der perfekte Start in einen gesunden Tag sind, dürfte mittlerweile jedem bewusst sein. Wer zu den schokoladigen Kügelchen, knusprigen Krümel und quietschbunten Kringeln greift, um sie mit einem großen Schluck Milch in die Münder zu schaufeln, macht das schließlich nicht wegen der Nährwerte, sondern wegen des Geschmackserlebnisses – und das ist auch okay so. So ähnlich ist es auch beim Verzehr einer knackig lustigen Komödie. Auf der Suche nach Anspruch sind die wenigsten, wenn es um lockere Comedy-Unterhaltung geht – Spaß muss es machen. Ein Gefühl, das man beim starbesetzten Gaga–Biopic “Unfrosted” bedauerlicherweise vollständig vermisst…

Und darum geht es…
Michigan, 1964: Für Kellogg’s könnten die Geschäfte nicht besser laufen und selbst der größte Konkurrent, das Unternehmen Post unter der Führung von Marjorie Post (Amy Schumer) ist keine echte Bedrohung für den Cerialien-Giganten. Als diese jedoch mit einem neuen Produkt um die Ecke kommt, einer warmen Frühstückstasche mit Fruchtfüllung für den Toaster, wird Geschäftsführer Edsel Kellogg III (Jim Gaffigan) langsam nervös. Ein passender Gegenentwurf muss her – und zwar schnell. Unter der Leitung von Bob Cabana (Jerry Seinfeld) und Donna Stankowski (Melissa McCarthy), macht sich Kellogg’s daran, selbst ein ähnliches Produkt auf den Markt zu bringen, um beim Wettrüsten am Frühstückstisch weiterhin die Nase vorne zu haben.


Keine ausgewogene Mahlzeit
Wenn sich Comedy Legende Jerry Seinfeld einer Produkt-Origin-Geschichte widmet, dann erwartungsgemäß mit wenig Ernsthaftigkeit im Gepäck und dafür umso mehr künstlerischer Freiheit, garniert mit einer ordentlichen Portion Albernheit. Nachdem der “Seinfeld”-Star in seiner Karriere sowohl die Welt der Sitcoms als auch des Stand Ups revolutionierte, scheint der dem Prädikat Tausendsassa bis dato durchaus würdige Comedian mit dem Medium Film nun endlich sein Krytonit gefunden zu haben. Sein Regiedebüt “Unfrosted” jedenfalls entpuppt sich als völlig misslungener Mix aus Gag-Biopic a la “Weird: The Al Yankovic Story” und Produktfilm der Marke „Flamin‘ Hot” und jetzt schon als die vermutlich unlustigste Streamingerfahrung, die das Jahr 2024 noch bereithalten dürfte.

Wenn man” Unfrosted” eines zugutehalten möchte, dann ist es der nicht gerade zimperlich Umfang mit seinem im Zentrum der Geschichte stehenden Unternehmen und der verlogenen Marketingscheinwelt im Allgemeinen. Lustig wird das Quasi-Biopic dadurch nur leider nicht. So bemüht es Jerry Seinfeld vermeidet, mit seinem Netflix Original nicht in schamloses Productplacement abzudriften, so entscheiden umschifft er nahezu jede mögliche gelungene Pointe, um stattdessen eine unlustige Albernheit an die nächste zu reihen. Abgesehen von einer zur Abwechslung herrlich doofen Bestattung im Beisein allerhand Werbemaskottchen, fällt “Unfrosted” größtenteils durch vollständige Humorabstinenz auf. Daran ändert auch das große Schaulaufen der Stars nichts (u. a. Hugh Grant, Maria Bakalova oder Bill Burr).

Fazit
Komplex, nuanciert und emotional: “Als du mich sahst” ist die Art von Liebesgeschichte, die einem wirklich ans Herz geht!

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