| Titel | Civil War |
| Genre | Action, Thriller |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 16 |
| Regie | Alex Garland |
Kinostart: 18.04.2024
Alex Garland gewährt einen Blick in ein dystopisches Amerika
Seit seinem Regiedebüt „Ex Machina“ wird der Brite Alex Garland von Filmkritikern gefeiert, spaltet allerdings auch oft die Meinungen des Publikums. Eines ist jedoch sicher: Jedes seiner Werke bleibt in Erinnerung. Nach den Horrorfilmen „Annihilation“ und „Men“ widmet er sich in seinem neuesten Werk „Civil War“, produziert von A24, einem ganz realen Schrecken – den dystopischen Folgen eines möglichen Bürgerkrieges.

Und darum geht es…
Die Vereinigten Staaten stecken mitten in einem brutalen Bürgerkrieg, der unaufhörlich eskaliert und tausende Tote auf allen Seiten fordert. Eine Gruppe von Kriegsjournalisten begibt sich auf eine Reise quer durch Amerika, um den Präsidenten im Weißen Haus zu konfrontieren. Auf ihrem Weg durch die Bundesstaaten werden sie Zeugen der unmittelbaren Auswirkungen des Krieges und halten jeden noch so grausamen Moment fest – wobei sie selbst in große Gefahr geraten.


Ein Roadtrip durch den Horror des Krieges
Alex Garland entführt uns mit „Civil War“ in eine nicht allzu entfernte, dystopische Zukunft und fängt in atemberaubenden Bildern den Schrecken ein, der mit einem Krieg einhergeht. Die Entscheidung, die Geschichte mittels eines Roadtrips zu erzählen, ermöglicht es dem Publikum, hautnah an den Ereignissen teilzuhaben und die erschütternde Realität der sinnlosen Brutalität in ihrer rohesten, blutigen Form zu erleben – eine Erfahrung, die nichts für ein zartbesaitetes Publikum ist. Die Kamera konzentriert sich unerbittlich auf die Opfer des Konflikts, ohne dabei politische Standpunkte einzunehmen. Denn die Linse urteilt nicht, sie fängt nur ein. Das mag dem einen oder anderen möglicherweise nicht gefallen, doch veranschaulicht effektiv, dass es im Krieg letztendlich keine Gewinner gibt.

Die Sequenzen voller Gewalt und Zerstörung werden immer wieder von ausgedehnten, idyllischen Kameraaufnahmen unterbrochen, die eine Normalität in die Ereignisse einbringen, die einfach nur unbehaglich ist und beinahe verstörender als die Kriegsszenen selbst. Schauspielerisch sind die Darbietungen schlichtweg grandios. Kirsten Dunst erinnert eindrucksvoll daran, dass sie zu den besten Schauspielerinnen ihrer Generation gehört, während Cailee Spaeny, die erst vor wenigen Monaten als „Priscilla“ überzeugte, die Rolle der jungen Anfängerin Jessie mit einer bemerkenswerten Mischung aus Verletzlichkeit und Stärke verkörpert, und es keine Überraschung wäre, wenn sie bei der nächsten Oscarverleihung nicht mindestens eine Nominierung einheimsen würde. Auch erwähnenswert ist Jesse Plemons, der in einer angsteinflößenden Nebenrolle einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Auffällig ist die unkonventionelle Musikauswahl, die von Garland bewusst getroffen wurde, um nicht in die Falle zu geraten, den Horror des Krieges zu glorifizieren und den Film wie einen simplen Actionblockbuster wirken zu lassen. Und dies ist ihm gelungen. Obwohl „Civil War“ visuell beeindruckend und wunderschön gefilmt ist, vermittelt er niemals den Eindruck, dass er den Krieg auf unterhaltsame Weise darstellen möchte. Als Zuschauer ist man konstant angespannt, jede Szene ist wie ein Schlag in die Magengrube, und man fiebert mit den Charakteren mit. Auf der Zielgeraden mag die Story für einen kurzen Moment etwas konstruiert wirken, fängt sich jedoch schnell wieder und endet auf eine Weise, die einem noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Fazit
Regisseur Alex Garland bringt uns mit atemberaubenden Bildern und einem grandiosen Ensemble-Cast unmittelbar an den Schrecken eines brutalen Bürgerkrieges heran, ohne dabei etwas zu beschönigen. Ein Film, der einem den Magen umdreht und noch lange im Gedächtnis bleibt.

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