Reality – Wahrheit hat ihren Preis

TitelReality – Wahrheit hat ihren Preis
Genre Drama, Thriller
Jahr2024
FSK12
RegieTina Satter

Heimkinostart: 25.04.2024

Sydney Sweeney im Kreuzverhör

Die Verhaftung von Reality Winner im Jahr 2017 war der Auslöser für eine hitzige Debatte rund um das Thema Informationsfreiheit in den Vereinigten Staaten von Amerika. Als Mitarbeiterin der US-Regierung teilte die 26-Jährige vertrauliche Informationen über russische Cyberangriffe im Zusammenhang mit der US-Präsidentschaftswahl mit der Presse und zog dafür gleichermaßen Anerkennung und Kritik auf sich. Statt, wie für Hollywood so üblich, die Geschehnisse in Form eines reißerischen Spionagethrillers in Szene zu setzen, gibt es mit dem semidokumentarischen Beinahe-Kammerspiel “Reality – Wahrheit hat ihren Preis – Kritik” einen zurückhaltend-intimen Blick hinter den Whistleblow-Skandal – mit Dialogen, direkt aus dem FBI-Transkript!

Reality ©Plaion Pictures

Und darum geht es…

03. Juni 2017: Als die 25-jährige Reality Winner (Sydney Sweeney) am späten Samstagnachmittag in die Einfahrt ihrer Eigentumswohnung fährt, wird sie bereits vom FBI erwartet. Die anfangs oberflächliche Befragung durch die Regierungsbeamten Garrick (Josh Hamilton) und Taylor (Marchánt Davis) zu ihrer beruflichen Tätigkeit für den US-amerikanischen Auslandsgeheimdienst NSA, entwickelt sich schnell zum eindringlichen Kreuzverhör, dass Reality zunehmend in eine missliche Lage manövriert. Sie wird beschuldigt, ein streng geheimes Dokument im Zusammenhang mit der russischen Beeinflussung der Präsidentschaftswahlen an die Öffentlichkeit getragen zu haben – und die Beweislage ist erdrückend…

Reality ©Plaion Pictures

Mehr „Nach einer wahren Begebenheit“ geht nicht

Basierend auf den Original-Verhörprotokollen des FBI reproduziert “Reality – Wahrheit hat ihren Preis – Kritik” die Festnahme der Whistleblowerin Reality Winner in Form eines sich fast in Echtzeit abspielenden True CrimeDramas. Semidokumentarisch abgefilmt und um TV-Ausschnitte und vereinzelten Rückblenden in Realitys Vergangenheit angereichert, entwickelt sich das Spielfilmdebüt der bis dato als Theaterregisseurin und Autorin bekannten Tina Satter Satter als fesselnde Momentaufnahme eines auf dem Papier eigentlich gar nicht mal soooo interessanten Kapitels der jüngeren US-Geschichte. Was “Reality – Wahrheit hat ihren Preis – Kritik” aus der Vorlage alles herausholt, ist bemerkenswert und nicht zuletzt seiner engagierten Hauptdarstellerin zuzuschreiben.

Reality ©Plaion Pictures

Sydney Sweeneys natürliches Spiel zwischen bemühter Freundlichkeit, lähmender Schockstarre und innerer Unsicherheit ist stets on point und unterfüttert den authentisch-dokumentarischen Duktus. Um dies noch einmal zu unterstreichen, blendet “Reality – Wahrheit hat ihren Preis – Kritik” immer wieder auf Oszillogramme, also visualisierte Tonaufnahmen um, während die Dialoge quasi eins zu eins aus den Transkripten der realen Befragung entnommen sind – vom noch so kleinen Räuspern bis hin zum beiläufigen Plausch über Realitys Haustiersituation. Selbst die in der zugrundeliegenden Original-Mitschrift geschwärzten Textzeilen übernimmt Satter unkommentiert als plötzliche Dialogaussetzer und per Glitch ausgeblendeten Protagonist*innen. Ein inszenatorischer Kniff, der gefällt und „Reality – Wahrheit hat ihren Preis – Kritik“ und der vorherrschend dichten Atmosphäre noch einmal zugutekommt.

Reality ©Plaion Pictures

Fazit

Getragen von einer eindringlichen Performance von Sydney Sweeney und der dichten Atmosphäre entpuppt sich „Reality“ als fesselnder Tatsachenbericht!

Bewertung: 3.5 von 5.

Wie hat Dir „Reality – Wahrheit hat ihren Preis“ gefallen?

Das könnte Dich auch interessieren!