Monkey Man

TitelMonkey Man
Genre Action, Thriller
Jahr2024
FSK16
RegieDev Patel

Kinostart: 04.04.2024

Slumape Killionaire

Es war im Jahre 2008 als der britisch-indische Schauspieler Dev Patel in der Rolle des Bester-Film-Oscarsieges „Slumdog Millionär“ auftrat und den Weg für seine weitere erfolgreiche Karriere ebnete. Für seine Hauptrolle in dem Biopic „Lion“ heimste Patel eine Oscarnominierung ein und glänzte zuletzt im stylischen Fantasy-Drama „The Green Knight“. In seinem jüngsten Film „Monkey Man“ übernimmt Patel nicht nur die titelgebende Hauptrolle, sondern zeichnet sich auch noch für Drehbuch und Regie verantwortlich. Was Patel mit seinem Erstling abliefert, ist eine Mischung aus Sozialdrama und brutalen Actionthriller, der moderne Actionfilme der letzten Jahre bedenkenlos in den Schatten stellt. Ein Vergleich mit „John Wick“ kommt eher einer Beleidigung gleich.

Monkey Man ©Universal Pictures

Und darum geht es…

Kid (Dev Patel) verdient sich seine Brötchen unter einer Affenmaske mit illegalen Kämpfen, organisiert von Tiger (Sharlto Copley), und auch als Küchenhilfe im King’s, dem Bordell von Queenie (Adithi Kalkunte), der sich Kid annähert, um im von einflussreichen Leuten besuchten Etablissement aufzusteigen. Denn zu den Exklusivgästen gehören auch diejenigen, die das Massaker in Kids Heimatdorf und den Tod seiner Mutter zu verantworten haben. Schon bald beginnt Kid seinen gnadenlosen Rachefeldzug.

Monkey Man ©Universal Pictures

Haudrauf Hanuman

Die Zeiten der komödiantischen Slapstick-Action á la Jackie Chan sind passe. Es lebe der blutige und hochtreibende Actionfilm. Fights in Clubs, engen Korridoren, und Aufzügen, gefilmt im Trackingshot mit clever platzierten Cuts sind keine Innovation, wurde dies doch bereits von Gareth Edwards in seinen „The Raid“-Filmen und seiner Serie „Gangs of London“ zu einer Art Markenzeichen etabliert. Dabei hat „Monkey Man“ durchaus seine lustigen Stellen, wenn etwa Boney M unpassend zum Messerhalsrammen gespielt wird. Störend mag sein, dass einige Actionszenen teilweise handkameramäßig hektisch und unübersichtlich rüberkommen, was der Intensität jedoch keinen Abbruch tut. Man bekommt neben den Undergroundfights, dem Blutbad im King’s-Club, und der Tuk-Tuk-Verfolgungsjagd durch Mumbai packende Szenen geboten, bei der die Kamera immer nah am Geschehen ist. Auch Patels Darstellung vom schweigsamen und vom indischen Affengott Hanuman inspirierten Kid ist nicht die einer unbesiegbaren Killermaschine. Kid ist eher schmächtig und verletzlich und setzt vielmehr auf Strategie als auf bloße Kraft, was eine weitere Besonderheit des Films darstellt. Das Menschliche war es, was Bruce Willis als John McClane ausgezeichnet hat, statt das übermenschlich-unverwundbare Auftreten, wie es bei John Wick der Fall ist, obwohl sich die Actionszenen in Sachen Brutalität und Dynamik recht ähneln.

Monkey Man ©Universal Pictures

„Monkey Man“ bloß auf Action zu reduzieren, wäre schlicht und einfach verkehrt, denn der Film bietet nicht nur Konflikte mit einer Schar von Gegnern, sondern auch sozialpolitische Auseinandersetzungen. Und „Monkey Man“ bietet vor allem das, was vielen modernen und vergangenen Actionfilmen fehlt: Herz! Patel prangert vor allem die staatliche Repression und das strenge Kastensystem Indiens an, welche Freigeistern eine Einordnung unmöglich machen und fordert mehr Akzeptanz fürs Anderssein, durchgesetzt mit brachialer Gewalt, ohne großartiges Gerede, sondern allein durch die Kraft der Bilder. So taucht ein TV-Guru auf, der von Frieden und Tradition predigt, aber Dörfer und Transgender-Kommunen zerstören lässt, und es sind die verstoßenen und für die Lacher zuständigen Transfrauen (Hijris), die dem unerfahrenen Kid beim Training in den unzählig-unnötigen Flashbacks unterstützen. Denn hier liegt die Botschaft klar auf der Hand: Nur wenn sich die Unterdrückten zusammentun, können sie die Unterdrücker besiegen.

Monkey Man ©Universal Pictures

Fazit

„Monkey Man“ ist ein energetisch-schonungsloser Actionfilm und sozialkritisches Drama mit einem grandiosen Dev Patel vor und hinter der Kamera!

Bewertung: 3.5 von 5.

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