Road House

TitelRoad House
Genre Action
Jahr2024
FSKungeprüft
RegieDoug Liman

Starttermin: 21.03.2024

Das Remake zum kultigen B-Movie-Klopper

1997 schwang er noch das Tanzbein als „Dirty Dancing“-Schönling Johnny Castle an der Seite von seinem Baby, zwei Jahre später dann die Fäuste. Im späten 80er-Jahre Kult-Actioner „Road House“, der spätestens dank der herrlichen „Family Guy“-Parodie auch bis zu einer jüngeren Generation vorgedrungen sein dürfte, versohlte Patrick Swayze in der Rolle des Rausschmeißers Jack Dalton unliebsame Barbesucher den Hintern und untermauerte seinen Status als eine der Ikone der Filmgeschichte. Dass der B-Movie-Streifen eigentlich völlig Banane ist und war, tut dabei nichts zur Sache. Ob das späte Remake der filmgewordenen Kneipenschlägerei auf Prime Video – ebenfalls “Road House” benannt – einen ähnlichen Kultstatus erreichen wird? Es sieht ganz danach aus…

Road House ©Laura Radford/Prime Video

Und darum geht es…

Seine glorreichen Zeiten als MMA-Mittelgewichtsweltmeister hat Elwood Dalton (Jake Gyllenhaal) längst hinter sich gelassen – einzig sein Ruf als unkaputtbarer Haudrauf ist ihm noch geblieben. Der Ex-Profi lebt seitdem von der Hand in den Mund und hält sich mich illegalen kleinen Hinterhofkämpfen finanziell über Wasser. Als er das lukrative Jobangebot erhält in einem Roadhouse auf den Florida Keys als Türsteher zu arbeiten, willigt er ein. Die Bar hat einen harten Hund wie Dalton dringend nötig, der die allabendlich auftauchenden Störenfriede schnell in ihre Schranken verweist. Nur einer lässt sich nicht so leicht abwimmeln – und der hört auf den Namen Brandt (Billy Magnussen), ein skrupelloser Geschäftsmann, der das „Road House“ um jeden Preis aufkaufen möchte. Mit seinem ultrabrutalen Schergen Knox (Conor McGregor) und dessen Anhängerschaft hat der Investor schlagkräftige Argumente auf seiner Seite – doch auch darauf hat Elwood Dalton die passende Antwort parat!

Road House ©Laura Radford/Prime Video

Großartig? Furchtbar? Einfach nur Road House!

Wenn Popstar Post Malone als ungeschlagener Underground-Kämpfer gleich zu Beginn seinen sechsten Gegner in Folge brutal durch den Ring eines illegalen Bare Knuckle Fights prügelt, in Angesicht seines nächsten Kontrahenten, Elwood Dalton, jedoch wild schimpfend und gestikulierend das imaginäre Handtuch wirft, etabliert „Road House“ nonverbal und unmittelbar mit was für einem Badass wir es in den folgenden zwei Stunden zu tun bekommen. Hinter dem spitzbübisch-frechen Grinsen und den trockenhumorigen One Linern verbirgt sich ein Mann mit Killerinstinkt – aber auch einer gebrochenen Seele. Dass “Road House” es dabei jedoch verpasst seinem (Anti-)Helden Tiefe zu verleihen, liegt einerseits an der doch arg platten Bildsprache – immerhin wird mit Bildern und nicht mit Dialogen erklärt, was für ein Mann er ist – und der arg banalen und nichtssagenden Rahmenhandlung. Entsprechend beschränkt sich die Überzeugungsarbeit seitens Jake Gyllenhaal auch auf die deftigen Kampfszenen und die oft damit einhergehenden Schlagabtäusche auf verbaler Ebene. Die Fäuste und Sprüche jedenfalls sitzen!

Road House ©Laura Radford/Prime Video

Während der “Ein neuer Sheriff in der Stadt”-Plot lange Zeit Probleme damit hat Fahrt aufzunehmen, reihen sich ungelenke Dialoge an lächerlich oft vom Zaun brechene Bar-Kloppereien und uninteressante Bekanntschaften freundschaftlicher wie romantischer Natur – notdürftig getragen von Gyllenhaal. Dabei ist es vielmehr die Vorfreude auf das, was das Finale wohl noch bringen wird, dass die Zuschauer*innen vor den Bildschirmen hält, als das, was sich tatsächlich dort abspielt. Wenn sich irgendwo zwischen diesem Wust, dann noch UFC-Legende Conor McGregor als mindestens genauso taffer Widersache erhebt und als Karikatur einer Karikatur eines Bösewichts wie ein Gockel auf Testo durch die Gegend stolziert, weiß man gar nicht mehr, was man von “Road House” halten möchte. Sowohl McGregors Figur als auch sein Spiel sind dermaßen over the top ausgelegt, gleichzeitig aber auch voller Spielfreude und so absurd, dass es sich kaum in Worte fassen lässt. Ähnlich Ambivalent verhält es sich mit der Action, die von einer überspitzter, fast schon apokalyptisch-großen Massenschlägerei, über CGI-Hochglanztrash mit Autos, Booten und sogar Krokodilen (!!!), bis hin zu beinharter in die Fresseprügeleien, bei der jeder Actionfan mit den (Blumenkohl-)Ohren schlackert, alles beinhaltet. Fäuste treffen Schädel. Wieder und wieder und wieder. Die Kamera lässt keinen Schlag aus. Die Gewalt ist roh. Tut weh. Macht Spaß. Ist doof. Road House!

Road House ©Laura Radford/Prime Video

Fazit

Wer Lust auf “Road House” hat, wird auch Spaß mit “Road House” haben! Wer hingegen noch unschlüssig ist, kann eigentlich nur verlieren…

Bewertung: 3 von 5.

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