| Titel | Code 8: Part II |
| Genre | Sci-Fi, Action |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 16 |
| Regie | Jeff Chan |
Starttermin: 28.02.2024 (Netflix)
Vom Kurzfilm, zum Spielfilm, zu Netflix
2019 ging für das Dreiergespann Jeff Chan, Robbie Amell und Stephan Amell ein kleiner Traum in Erfüllung. Alles begann mit einem eigenhändig ins Leben gerufenen, ebenfalls unter dem Titel “Code 8” bekannten Kurzfilm, der trotz quasi nicht vorhandenem Budget mit überzeugenden Effekten eine glaubwürdige Sci-Fi-Dystopie mit sozialkritischem Subtext abbilden konnte. Was handwerklich, inhaltlich und auch in seiner Entstehungsgeschichte unverkennbare Parallelen zu Neill Blomkamp und seinem Langfilmdebüt “District 9“ samt vorangegangenen Short Film aufweist, erwies sich in seiner vollendeten Form als abendfüllender Science-Fiction-Film dann doch als Enttäuschung. Ob die Netflix-Fortsetzung “Code 8: Teil II” da eine bessere Figur macht?

Und darum geht es…
Nachdem Pav (Sirena Gulamgaus) Zeuge wird, wie ihr älterer Bruder kaltblütig von einer Gruppe von Polizeibeamten ermordet wird, muss die 14-Jährige auch um ihr eigenes Leben bangen. Auf der Flucht vor dem skrupellosen Sergeant „King“ Kingston (Alex Mallari Jr.) läuft sie geradewegs dem mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestatteten Connor Reed (Robbie Amell) in die Arme, der das Mädchen unter seine Fittiche nimmt. Für Connor ist es nicht das erste Mal, dass er sich über das Gesetz stellen muss, um Gerechtigkeit walten zu lassen. Pav zuliebe geht er sogar so weit, sich mit seinem einstigen Gegenspieler, dem Drogenboss Garrett Kelton (Stephen Amell) zu verbrüdern…


Bekannte Stärken, bekannte Probleme
Bei einer filmischen Fortsetzung direkt für den Streamingmarkt, stellt sich zunächst einmal immer die Frage, inwieweit sich die Weiterführung auch ohne Vorkenntnisse genießen lässt. Im Fall von “Code 8: Teil II” (den ersten Teil gibt es übrigens auf Prime Video zu sehen) liefert der Vorspann eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse des Vorgängerfilms, in Form eines Nachrichtenzusammenschnitts, sodass sich das Netflix Original auch wunderbar ohne den ohnehin nicht sehenswerten Vorgängerfilm sehen und verstehen lässt. Ausgefeilte Figurenzeichnung und tiefergehende Charakterisierung waren schon in “Code 8” Mangelware und Hinterlassen dementsprechend wenig, auf das die weiteren Entwicklungen der Protagonist*innen aufbauen könnten. Statt sich zu bemühen Wiedergutmachung zu leisten, gibt es auch in “Code 8: Teil II” wieder einen generischen Plot, den es zu begleiten gilt, während die menschlichen Figuren unverändert blass bleiben – und die Darsteller*innen tun es ihnen gleich.

Wenn es etwas gibt, dass man “Code 8: Teil II” zugutehalten kann oder muss, dann sind es die überzeugenden, meist praktischen Effekte, das realistische Robo-Design und der Verzicht auf lieblos vor grünen Leinwänden abgefilmter Sci-Fi-Action. Auch die Fortsetzung ist immer noch Low-Budget, und dabei oftmals weitaus schöner Anzusehen als die meisten 100 Millionen-US-Dollar-Blockbuster. Lediglich die Visualisierung der X-Men-esken Fähigkeiten lassen, wie schon im Vorgängerfilm, zu wünschen übrig. Somit ist es Jeff Chan bedauerlicherweise auch in Runde Zwei seiner irgendwo zwischen “X-Men” und “District 9” angesiedelten Sci-Fi-Metapher auf Polizeigewalt nicht gelungen, endlich den guten Film zu erschaffen, der sich hinter der spannenden Prämisse und der starken visuellen Idee versteckt.

Fazit
Wie schon “Code 8” leidet auch die direkt für Netflix produzierte Fortsetzung unter einem schwachen Skript, während ein Gewisses visuelles Geschick auch im zweiten Teil zu erkennen ist!

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