| Titel | Der Fluch des Kuckucks |
| Genre | Horror |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 16 |
| Regie | Mar Targarona |
Heimkinostart: 22.02.24024
Germanische Folklore aus Spanien
Fasching, Fastnacht, Karneval. Viele Begrifflichkeiten. Ein Ereignis. Die Zeit, in der sich die Straßen zu einem Kaleidoskop aus grotesken Masken und schillernden Kostümen verfremden, während sich die Menschen in einem Rausch der Verkleidung, des Vergessens und des Alkohols verlieren. Inmitten dieser flüchtigen Welt der Maskerade begegnen sich verlorene Seelen und verborgene Leidenschaften. Ein einsamer Poet, hinter der Maske eines traurigen Harlekins verborgen, verfällt den Worten einer mysteriösen Fremden. Ein gestresster Geschäftsmann tauscht den Business-Zwirn gegen kindlich-fantasiereiche Roben. Und ein Trauernder überschminkt sein Leid mit einem falschen Lächeln – an Karneval kann jede*r jede*r und alles sein. Tief verwurzelt in heidnischen Bräuchen und christlichen Traditionen ist es eigentlich eine Schande, dass dieses urgermanische Schauspiel vom deutschen Genrefilm bisher sträflich vernachlässigt wurde. Da muss erst ein spanischer Horrorthriller namens “Der Fluch des Kuckucks” kommen…

Und darum geht es…
Spanien: Anna (Belén Cuesta) und ihr Mann Marc (Jorge Suquet) erwarten ihr erstes gemeinsames Kind. Bevor es jedoch soweit ist, bleiben den beiden noch ein paar Wochen, um noch einmal ordentlich Kraft zu sammeln und die traute Zweisamkeit zu genießen. Um das Bankkonto ein wenig zu schonen und einmal etwas Neues auszuprobieren, entscheiden sie sich für ein kleines Experiment namens Wohnungstausch. Mit dem Ehepaar Hans (Rainer Reiners) und Olga (Hildegard Schroedter), zwei sympathischen, deutschen Rentner*innen, die sie über eine Website kennengelernt haben, wollen Anna und Marc für ein paar Tage die Häuser tauschen. Die Freude über das luxuriöse Heim auf Zeit wird schnell von der bitteren Erkenntnis getrübt, dass ihre Tauschpartner*innen einen finsteren Plan verfolgen.


Als wäre der echte Karneval nicht schon Horror genug!
Dass “Der Fluch des Kuckucks” direkt zu Beginn mit einem H.P. Lovecraft-Zitat startet, schürt natürlich unweigerlich eine gewisse Erwartungshaltung, die entweder/oder kosmischen Horror, surreale Tentakelkreaturen und den menschlichen Verstand an die Grenzen des Vorstellbaren bringenden Mindfuck beinhaltet. Inhaltlich wie visuell schlägt der spanische, jedoch größtenteils in Deutschland angesiedelte Gernefilm eine andere Richtung ein. Dass dieser zu Beginn eher unfreiwillig komisch daher kommt (oder vielleicht doch mit voller Absicht?), steht dem Horror meist im Weg, sodass sich weder ein Gefühl von Atmosphäre noch von Grusel oder gar Spannung einstellen möchte.”Der Fluch des Kuckucks” mag dabei zwar nicht unbedingt langweilig sein, dafür aber als Horrorfilm wenig bis gar nicht zu gebrauchen.

Wieso sich “Der Fluch des Kuckucks” so früh schon in die Karten blicken lässt, bleibt, anders als das angebliche Mysterium um das Motiv von Hans und Olga, ein Rätsel. Mar Targarona bemüht sich gar nicht erst, die Antwort darauf zu verschleiern und liefert die Erklärung von Anfang an auf dem Silbertablett, anstatt subtile Fahrten zu legen oder kleine Hinweise zu streuen. Bei der mehr als offensichtlichen Auflösung lässt sich beim besten Willen nicht mehr von einer überraschenden Wendung sprechen, wenngleich “Der Fluch des Kuckucks” krampfhaft versucht, es so aussehen zu lassen. Erschwerend kommt hinzu, dass die unglaubwürdige Geschichte und ihre banalen Entwicklungen, genauso wie das arglose Verhalten der Figuren, an den Haaren herbeigezogen wirkt.

Fazit
Wirr, unlogisch und vorhersehbar. „Der Fluch des Kuckucks“ weiß mit der durchaus interessanten Ausgangslage wenig sinnvolles anzufangen!


Wie hat Dir „Der Fluch des Kuckucks“ gefallen?

