| Titel | Ultimatum – Die Bombe tickt |
| Genre | Thriller |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 12 |
| Regie | Daniel Calparsoro |
Heimkinostart: 29.02.2024
Die Bombe tickt
In den letzten Jahren hat sich eine bedrückende Realität in unseren Alltag eingeschlichen. Spätestens seit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche ist der Terror nicht mehr nur ein entferntes, abstraktes Konzept, sondern eine reale Bedrohung direkt vor unserer Haustür. Dass er dem Terror so nahe kommen würde, hätte der Protagonist des spanischen Thrillers “Ultimatum – Die Bombe tickt” dann jedoch nicht gedacht – als menschliche Marionette, gegen seinen Willen mit einem Bombengürtel versehen, befindet er sich plötzlich unmittelbar in einer Szenerie, die die meisten – glücklicherweise – lediglich aus den Nachrichten kennen!

Und darum geht es…
Madrid: Als der Taxifahrer Santi (Luis Tosar) sein Fahrzeug wie so oft während seines stressigen Arbeitsalltags vor dem Flughafen positioniert, um die Reisenden von A nach B zu kutschieren, explodiert es plötzlich an allen Ecken und Kanten. Geschockt und hilfsbereit zugleich, greift er dem erst besten unter den zahlreichen Verletzten unter die Arme, um ihn umgehend ins Krankenhaus zu fahren. Doch der blutüberströmte Mann auf dem Rücksitz entpuppt sich rasch als Hamza (Nourdin Batan), einem der Mitglieder einer Terrorzelle, die dich für den Anschlag am Flughafen verantwortlich zeigt. Santi wird zum Spielball des Geiselnehmers, während die Polizei unter der Leitung von Kommissarin Pilar Montero (Inma Cuesta) versucht die Situation zu entschärfen. Doch dann bekommt Santi den Befehl selbst in einen Bombengürtel zu schlüpfen,


Es beginnt mit einem Knall…
…und mündet in einem ermüdenden Geiselthriller nach Schema F. Wenn Regisseur Daniel Calparsoro gleich zu Beginn den Terror von der Leine lässt und seinen völlig überrumpelten Protagonisten – und das nicht minder geschockte Publikum gleich mit – im undurchsichtigen Chaos eines unter die Haut gehenden Anschlagszenarios gefühlstechnisch einmal durch den Fleischwolf dreht, schnurrt “Ultimatum – Die Bombe tickt” große Erwartungen, denen die folgenden eineinhalb Stunden jedoch nie gerecht werden. Verstrickt in gefühlsduseligen Familienkitsch und darüber hinaus auch noch melodramatisch aufgebauscht, wird der anfangs gespannte Spannungsfaden prompt und unwiderruflich gekappt, sodass sich die losen Enden trotz händeringenden Bemühungen nicht mehr miteinander verknüpften lassen.

Selbst wenn sich der in einen Bombengürtel geschnürte Santi, begleitet von einer Spezialeinheit, später von seinen Entführern durch ein Einkaufszentrum lenken lässt – eine für Spannung geradezu prädestinierte Szene – will sich der erloschene Thrill nicht mehr reaktivieren lassen. Das Ticken des Sekundenzeigers (der Blick wandert vermehrt Richtung Armbanduhr) überlagert zu diesem Zeitpunkt längst die des Bomben-Timers, während sich der auch dann noch wertig inszenierte Genrefilm eher unbeholfen ins Ziel schleppt. Luis Tosar – ähnlich blass wie zuletzt im “Fate Game – Ein Schuss genügt” -, mit gequält-verschlafenem Blick, gelingt es indes nicht, das Publikum emotional zu involvieren. “Ultimatum – Die Bombe tickt” wechselt mehrfach den Blickwinkel, verfolgt abwechselnd Taxifahrer Santi, Einsatzteam und Terrorzelle, und verunreinigt dadurch den im Grunde spannungverheißenden Menschliche-Bombe-Plot um unnötigen Ballast.

Fazit
Nicht der erhoffte Adrenalinrausch, den der starke Auftakt verspricht!

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