Orion und das Dunkel – Kritik

TitelOrion und das Dunkel
Genre Animation
Jahr2024
FSK0               
RegieSean Charmatz

Starttermin: 02.03.2024 (Netflix)

Die Angst vor der Dunkelheit

In den verborgenen Ecken des Kinderzimmers lauert sie, die alles und jeden verschluckende Dunkelheit. Für Erwachsene meist nur die Abwesenheit von Licht, für Kinder oft eine unerbittliche Feindin, die die Fantasie beflügelt und Ängste schürt: die Angst vor der Dunkelheit. Ob Monster unter dem Bett, Geister im Schrank oder gar Aliens, die hinter dem Vorhang lauern – die kindliche Vorstellungskraft ist grenzenlos. Dass dieser Furcht rational betrachtet eigentlich vollkommen unbegründet ist, spielt für den Angsthasen Orion keine Rolle und doch bekommt er im Netflix Original “Orion und das Dunkel” von der personifizierten Dunkelheit eine fantasiereiche Lektion im Umgang mit seinen Ängsten.

Orion und das Dunkel ©Netflix | DreamWorks Animation

Und darum geht es…

Orion (Jacob Tremblay) ist ein waschechter Angsthase und hat vor so ziemlich allem und jedem Angst – vor allem jedoch vor der Dunkelheit. Dass der schüchterne Grundschüler damit die Gefühle eines anderen verletzen könnte, hätte er hingegen nicht gedacht. So kommt es, dass eines Nachts das ziemlich erboste Dunkel (Paul Walter Hauser) in seinem Kinderzimmer steht, um den kleinen Mann zu bekehren und zu zeigen, dass er eigentlich ein lieber Kerl ist, der niemandem etwas Böses will. Hierfür nimmt das Nachtwesen den selbstverständlich immer noch aufs höchste Maß verängstigten Orion an die Hand, um mit ihm die faszinierende Welt der Nacht zu bereisen und ihm ein für alle mal seine Angst zu nehmen.

Orion und das Dunkel ©Netflix | DreamWorks Animation

Nach einem Drehbuch von Charlie Kaufman

Animationsfilme sind mehr als nur bunte Bilder und unterhaltsame Geschichten für Kinder. Sie dienen oft als leistungsstarke Metaphern, die komplexe Themen, Emotionen und sogar gesellschaftliche Kommentare vermitteln können. Auch “Orion und das Dunkel”, der erste für Netflix produzierte Animationsfilm des Studios Dreamworks, weiß die Kraft der Symbolik und Allegorie, für sich zu nutzen, wenngleich die tiefere Bedeutung natürlich mehr als offensichtlich und weitaus weniger komplex ist als bei vielen anderen. Dem Unterhaltungsweg steht das keinesfalls im Weg, gerade unter dem Gesichtspunkt, dass sich das Netflix Original klar an ein junges Publikum richtet.

Orion und das Dunkel ©Netflix | DreamWorks Animation

Erwachsene hingegen dürften sich größtenteils an der für einen Kinderfilm überraschend verschnörkelten Erzählweise erfreuen. Dass das Skript aus den Federn des “Being John Malkovich”-Regisseurs Charlie Kaufman stammt, merkt man vor allem dann, wenn sich das bis dato geradlinige Abenteuer, um immer mehr und mehr Metaebenen erweitert, bis “Orion und das Dunkel” quasi wie eine kinderfreundliche “Inception”-Version funktioniert. Animationstechnisch ohne große Alleinstellungsmerkmale, erweist sich das von DreamWorks produzierte Netflix Original somit dennoch als weitaus geglückter als die jüngsten, weitaus höherer budgetierten Pixar Filme.

Orion und das Dunkel ©Netflix | DreamWorks Animation

Fazit

Ein emotionales Kriegsportrait abseits der Schützengräben!

Bewertung: 4 von 5.

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