| Titel | BlackBerry – Klick einer Generation |
| Genre | Biopic, Komödie |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 12 |
| Regie | Matt Johnson |
Starttermin: 05.02.2024 (Digital)
Wie BlackBerry die Smartphone-Revolution verschlief
Während sich am Horizont bereits die digitale Smartphone-Revolte mit Touchscreens und Apps abzeichnete, klammerte sich der einstige Mobiltelefon-Marktführer BlackBerry weiterhin tapfer und unerbittlich an seine Tastatur-Vergangenheit. Unter dem Slogan „CrackBerry“ zog das Unternehmen Millionen in seinen Bann, nur um später in einem Strudel aus Innovationsstau unterzugehen. Früher unantastbar, klebte die Firma BlackBerry weiterhin an ihren Tasten wie “World of Warcraft”-Spieler*innen, verschlief den Trend und versank in der Bedeutungslosigkeit. Die Akte BlackBerry gleicht einer tragischen Komödie. Wie passend, dass das Biopic “BlackBerry – Klick einer Generation” genau das für sich aufgreift!

Und darum geht es…
Waterloo, Kanada: Ein Handy, das mehr ist als nur ein mobiles Telefon. Mit integrierter Tastatur wie bei einem Computer und einer Vielzahl an spannenden Features und Applikationen. Auf dem Papier lesen sich die Pläne des aufstrebenden Unternehmens Research in Motion Inc. überaus vielversprechend – nur an der Umsetzung hapert es noch. Als CEO ist Mike Lazaridis (Jay Baruchel) bei weitem nicht so begnadet wie als Tüftler. Doch mit einem abgebrühten Geschäftsmann wie Jim Balsillie (Glenn Howerton) an seiner Seite, gehört das bald der Vergangenheit an. Das BlackBerry überrennt den Markt und scheint unaufhaltsam, zumindest so lange, bis eine neue Marke auf sich aufmerksam macht – und die hört auf den Namen Apple…


Schöner die Tasten nie klickten!
Wer Michael Scott und somit auch der vermutlich besten Sitcom aller Zeiten bis heute hinterher trauert – die Rede ist natürlich von “The Office” – bekommt mit der rasanten Auf- und Abstiegsgeschichte “BlackBerry – Klick einer Generation” nun endlich eine auf wahren Begebenheiten basierende Workplace-Dramödie präsentiert, die inszenatorisch ein vertrautes Dunder Mifflin-Gefühl aufleben lässt. Für das Publikum bedeutet das, verdutzte Gesichter im Close-Up und mockumentary-eske Kameraarbeit – ohne sich jedoch zu sehr am Konzept Arbeitsplatz-Comedy festzuklammern. “BlackBerry – Klick einer Generation” legt bei der Aufarbeitung des Falls Crackberry eben jenen Elan an den Tag, denn das starbesetzte Gamestop-Aktien-Biopic “Dumb Money – Schnelles Geld” im vergangenen Jahr noch ein wenig vermissen ließ – und fesselt von der ersten schrulligen, bis hin zur letzten bitteren Minute.

Mal abgesehen von der tatsächlich interessanten Geschichte hinter dem einstigen Marktführer in Sachen mobile Kommunikation, ist es in erster Linie der herrlich einzigartigen Figurenkonstellation, und selbstverständlich auch den starken Akteur*innen hinter den schrulligen Fassaden zu verdanken, dass “BlackBerry – Klick einer Generation” als voller Erfolg zu verbuchen ist. Wenn “It’s Always Sunny in Philadelphia”-Star Glenn Howerton passend zur “The Office“-Parallele mit Stromberg-Gedächtnisglatze als cholerischer Wallstreethai auf den nerdig-zurückhaltenden Gründer und Co-CEO Mike Lazaridis trifft (herrlich gespielt von Jay Baruchel) prallen Welten aufeinander – und der Spaß nimmt seinen Lauf. Mit der sich immer weiter zuspitzenden Katastrophe verdichtet sich dann auch die Stimmung. Es wird hektisch, es wird rasant – es bleibt kurzweilig und unterhaltsam.

Fazit
Die Geschichte des einstigen Giganten am Smartphone-Himmel liefert den perfekten Stoff für ein kurzweiliges Biopic. Das Ergebnis ist überaus unterhaltsam, toll gespielt und herrlich kauzig!

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