Malicious: Nacht der Gewalt – Kritik

TitelMalicious: Nacht der Gewalt 
Genre Thriller, Horror
Jahr2023
FSK18
RegieJohn Fallon

Heimkinostart: 01.02.2024

Bekannte Ausgangslage, spannend erzählt

Das Zuhause – eine Oase der Geborgenheit und Rückzugsort vor den Stürmen des Lebens. Es ist mehr als nur vier Wände und ein Dach, es ist ein Zufluchtsort, an dem wir zur Ruhe kommen können und im besten Fall auch die Belastungen des Alltags, zusammen mit der Jacke und den Schuhen an der Garderobe ablegen können. Zu Hause erleben wir Glücksmomente, teilen Tränen und schaffen unvergessliche Erinnerungen. Dabei sind es eben jene Assoziationen, die dem Subgenre des Home Invasion-Films seine komplexe Faszination verleihen. Alleine der Gedanke daran, dass die Sicherheit der eigenen vier Wände plötzlich nicht mehr gegeben ist, löst ein Gefühl von Unbehagen aus – ein unangenehmes Empfinden, das auch “Malicious: Nacht der Gewalt” für sich zu nutzen weiß!

Malicious: Nacht der Gewalt ©Tiberius Film

Und darum geht es…

In seiner Position als Gouverneur ist William McCabe (Nick Baillie) regelmäßig stressigen Situationen ausgesetzt. Um endlich mal etwas abschalten zu können, möchte er sich mit seiner Ehefrau Lauren (Melissa Anschutz) und seiner Stieftochter Erin (Alix Lane) über das Wochenende eine kleine Auszeit in seinem Ferienhaus am See genehmigen. Das vermeintliche Familienidyll findet jedoch ein jähes Ende, als plötzlich ein fremder Mann vor der Tür steht. Dass es sich bei der angeblichen Autopanne des sich als Jesse (Kevin Interdonato) zu erkennen gebenden Unbekannte lediglich um einen Vorwand handelt, wird spätestens dann klar, als sich die Familie nach einer Betäubung gefesselt auf dem Sofa wiederfindet. Der Auftakt eines perfiden Spielchens…!

Malicious: Nacht der Gewalt ©Tiberius Film

Ein beklemmender Thriller

Dass ein Home Invasion-Thriller aufgrund der, mit dem Zuhause assoziierten Sicherheit und eben jener Überschreitung durch das Eindringen Fremder, von Haus aus eigentlich alle Zutaten für einen spannenden Filmabend mit sich bringt, scheint in den meisten Fällen dennoch kein Garant dafür zu sein. Allzu oft verrennen sich diese Filme in monotone Katz-und-Maus-Spielchen, zum reinen Selbstzweck verkommenden Gewaltdarstellungen oder entpuppen sich dann eben doch nur als weiterer 08/15-Slasher – nur eben auf die eigenen vier Wänden reduziert. “Malicious: Nacht der Gewalt” möchte nichts von alledem und orientiert sich stattdessen in Richtung des Virtuosen auf dem Gebiet der Home Invasion, dem österreichischen “Funny Games”. Auch wenn die kanadischamerikanische Koproduktion erwartungsgemäß meilenweit von dessen Bilanz entfernt ist, kann sich der Low BudgetThriller doch positiv von vielen ähnlichen Filmen abheben.

Malicious: Nacht der Gewalt ©Tiberius Film

Übersteht man erst einmal den etwas holprigen Auftakt – sowohl die anfänglichen Dialoge als auch die Darsteller*innen seitens der Protagonist*innen fallen wenig überzeugend aus – gelingt es “Malicious: Nacht der Gewalt” spätestens mit dem Auftreten des bedrohlichen Widersachers eine anschwellende Bedrohlichkeit zu etablieren. Die pulsierende Anspannung geht mit einem minimalistischen und dadurch umso effektiveren Soundgewand einher, das sich meist auf ein atmosphärisches Auf-und-Ab-Wadern beschränkt. Trotz der FSK 18, die auf die rohe Gewalt und weniger auf Splattereffekte zurückzuführen ist, findet der Terror größtenteils auf Dialogebene statt. Dass sich “Malicious: Nacht der Gewalt” dann noch dazu entscheidet, neben den sich mehr und mehr herauskristallisierenden Abgründen des vermeintlichen Protagonisten William und den dadurch verschwimmenden Grenzen zwischen Gut und Böse noch zwei weitere „Eindringlinge“ mit ins Spiel zu bringen, verwässert den ansonsten wirklich fesselnden Home Invasion-Thriller kurz vor Schluss dann doch noch einmal gewaltig, wenngleich er dabei immer noch sehenswert bleibt.

Malicious: Nacht der Gewalt ©Tiberius Film

Fazit

Endlich mal wieder ein Home-Invasion-Thriller, der sich auf die Stärken des Subgenres konzentriert!

Bewertung: 3 von 5.

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