Kritik zu Berlin: Wie gut ist die „Haus des Geldes“-Spin-Off Serie auf Netflix?

Kann „Berlin“ der Original Serie das Wasser reichen?

Nach fünf überaus erfolgreichen Staffeln geht es für die Netflix Erfolgsserie aus Spanien mit “Berlin” in die nächste Runde – und zwar in Form einer Spin-off-Serie, die entgegen den Erwartungen einen eigenwilligen neuen Weg geht. Das in der Vergangenheit des Publikumslieblings Andrés de Fonollosa – besser bekannt unter seinem Pseudonym Berlin – angesiedelte “Haus des Geldes“-Spin-off erweitert den in der Originalserie größtenteils auf den spannenden Coup reduzierte Plot, um eine überraschend humorgetriebene romantische Note. Die Grundzutaten sind jedoch dieselben: Wo in “Haus des Geldes” noch der Professor sein Herz an eine Zielperson verlor und damit die eigentliche Mission gefährdete, ist es in “Berlin” nun der Titelheld, der anders als in der Vorlage, in dieser Phase seines Lebens noch nicht der durch und durch durchtrieben kalte Fiesling ist, der er einmal sein wird. Um zu sehen, ob das ähnlich gut funktionieren kann, haben wir einmal die ersten beiden Episoden der ab heute auf Netflix verfügbaren Serie unter die Lupe genommen!

Und darum geht es…

Um bei einem riskanten Coup Juwelen im Wert von 44 Millionen Euro zu erbeuten, scharrt Andrés de Fonollosa (Pedro Alonso) ein Team (u. a. Michelle Jenner, Tristán Ulloa, Begoña Vargas) aus Spezialist*innen um sich. Alles läuft nach Plan, bis sich der frisch geschiedene Meisterdieb Hals über Kopf in die schöne Nachbarin, vis-à-vis de des geheimen Unterschlupfs, in der Pariser Innenstadt verliebt. Benebelt von der Anziehungskraft der Fremden, verliert Andrés sein Ziel mehr und mehr aus den Augen, sodass er sich bald zwischen seinen beiden größten Lastern entscheiden muss: Liebe oder Reichtum?

Berlin ©Netflix

Eine Ballade von Liebe und Geld

Nachdem “Haus des Geldes” nach den erzählerisch homogen ineinander fließenden ersten beiden Staffeln einen drastischen Abfall in Sachen Qualität und Unterhaltungswert erfuhr, kann das Charakter-Spin-Off “Berlin” immerhin betreffend der Kurzweiligkeit an vergangene Tage anschließen. “Berlin” beginnt gewohnt rasant und spannungsgeladen, mit einem, im Vergleich zur Mutterserie, angenehm kleinen Coup. Während die Heist-Geschichte hervorragend funktioniert – dieses Mal mit Fokus auf den Spaßfaktor – erscheint die konstruierte Romanze, mit all ihren Entwicklungen, doch arg an den Haaren herbeigezogen und selten plausibel.

Berlin ©Netflix

Von der Kühnheit und Abgeklärtheit des in “Haus des Geldes” als kaltblütigen Psychopathen etablierten Berlin ist in den ersten beiden Episoden nichts zu spüren, sodass gerade die Hauptfigur, der größte Schwachpunkt ihrer eigenen Vorgeschichte ist. Die restlichen Charaktere hingegen machen Spaß, gehen dabei aber nie über bekannte Klischees hinaus. Während sich Berlin nach den ersten beiden von insgesamt acht Folgen also klar in Richtung Liebe positioniert, steht das Publikum geschlossen auf der Seite des Geldes – der Heist macht schließlich weitaus mehr Laune als das belanglose RomCom-Einerlei. Weitergeschaut wird trotzdem, denn so wie wir Berlin kennen, kann das Liebesglück nicht von Dauer sein – Stadt der Liebe hin oder her…! Unsere Prognose: Mittelmäßig!

„Berlin“ ab dem 29.12.2023 exklusiv auf Netflix streamen!

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