Weihnachten mal anders – Kritik

TitelWeihnachten mal anders
Genre Komödie
Jahr2023
FSK12
RegiePetter Holmsen

Starttermin: 06.12.2023 (Netflix)

Weihnachten eigentlich wie immer

Mal schauen, was uns der Streaming-Adventskalender hinter Türchen Nummer 6 so bereithält. Nach der bisher eher dürftigen Auswahl an Streaming Originals rund um das Thema Weihnachten (“Candy Cane Lane”, “Best. Christmas. Ever!”) startet Netflix am heutigen Nikolaustag erneut den Versuch seine Abonnent*innen mit festtäglicher Stimmung für sich zu gewinnen. Ob der norwegische Weihnachtsfilm “Weihnachten mal anders” den Qualitätsstandard etwas anheben, oder wenigstens mit dem grundsoliden “Family Switch” vom vergangenen Donnerstag gleichziehen kann, haben wir für Euch einmal unter die Lupe genommen.

Weihnachten mal anders ©Netflix

Und darum geht es…

Als Thea (Ida Ursin-Holm) von ihrem Freund Jashan (Kanan Gill) mit einem Heiratsantrag kurz vor den Feiertagen überrascht, lautet ihre Antwort wenig überraschend, ja. Dass die Familie der in den USA lebenden Norwegerin von der indischen Abstammung ihres frischgebackenen Verlobten, mit dem so eigentlich erst kurz zusammen ist, noch gar nichts weiß, möchte sie mit einem Besuch in der Heimat ändern. Also geht es für das Paar über die Weihnachtstage in Theas norwegisches Elternhaus, für ein kleines Kennenlernen, um anschließend die Verlobung zu verkünden. Doch die traditionellen Norweger sind ein wenig überfordert, mit der Herkunft des Mannes an Theas Seite, was sich sichtlich auf die besinnliche Feiertagsstimmung auswirkt!

Weihnachten mal anders ©Netflix

Culture Clash an Weihnachten

Neben einigen klassischen RomCom-Einflüssen, sind es vor allem die kulturellen Unterschiede, und viel mehr noch die damit einhergehenden Vorurteilen und das Klammern an Traditionen, die in “Weihnachten mal anders” mal abgesehen von der Omnipräsenz der Weihnachtsthematik im Mittelpunkt stehen. Dabei ist es weniger ein rassistisches oder ablehnendes Naturell, das dem harmonischen Miteinander im Weg steht, sondern vielmehr die blanke Ratlosigkeit gegenüber dem Umgang mit fremden Kulturen und die durch bloße Unbeholfenheit in diesem Zusammenhang entstehenden Konflikte. Dem Motiv der Clash of the CulturesKomödie kann das Netflix Original zwar keine neuen Erkenntnisse entlocken und doch kann man ihm den sensiblen Umgang mit dem Thema zugutehalten. Dass der als einziger ohne einen weinroten Weihnachtspullover in der Runde ausgestattete Jashan in die tradtionsliebende Wertevorstellung von Theas Familie nicht hineinpasst, dient als Leitfaden für einen vorhersehbaren Film – natürlich mit erkenntnisreichem Happy End.

Weihnachten mal anders ©Netflix

Bis dahin ist, wie so oft, das Unausgesprochene, dass wieder einmal Brandherd für allerhand Unstimmigkeiten dient. Der von der Mutter immer noch nachgetrauerte Ex der Tochter gehören ebenso dazu, wie der obligatorische Schlussakt, der an dieser Stelle zwar nicht gespoilert wird, aber wie jede RomCom-Kenner*in weiß, natürlich an einem ganz bestimmten Ort endet. Während Theas Familie keinen besonders guten Eindruck hinterlässt und auch Thea selbst, lediglich wenige Sympathiepunkte für sich beanspruchen kann, muss man den engagierten Jashan sofort ins Herz schließen. Er ist stets händeringend darum bemüht, seiner Verlobten und ihrer Familie gerecht zu werden und dabei vollkommen selbstlos und liebenswert. Während die indische Kultur nahezu außen vor bleibt – etwas mehr hätte der Geschichte über eine Gruppe festgefahrener Traditionsfanatiker*innen gutgetan – und auch alle sonstigen Aspekte sich mehr nach Malen nach Zahlen als echte Kreativität anfühlen, bietet “Weihnachten mal anders” durchschnittliche Feiertagsunterhaltung, die man sich bedenkenlos mal auf die Augen legen kann – aber definitiv nicht muss.

Weihnachten mal anders ©Netflix

Fazit

Clash of the Cultures-Comedy im weihnachtlichen Gewand: Nicht neu, aber auch nicht ärgerlich.

Bewertung: 2.5 von 5.

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