Hard Days (2023) – Kritik

TitelHard Days
Genre Thriller
Jahr2023
FSK16
RegieMichihito Fujii

Starttermin: 30.12.2023 (Netflix)

Ein nervenaufreibendes Remake

Egal, ob man sich nun für “Peace Breaker” aus China, “A Hard Day” aus den Philippinen oder “Restless” aus Frankreich entscheidet, das Ergebnis dürfte in allen Fällen ein ähnliches sein – schließlich sind sie doch allesamt Adaptionen ein und derselben südkoreanischen Filmvorlage namens “A Hard Day”. 2014 erschienen, zog der ostasiatische Cop-Thriller einen Rattenschwanz an Remake hinter sich her – auf die indische Interpretation dürfen wir aktuell noch gespannt sein – um sich in seiner jüngsten Wiederauflage, dem japanischen Remake “Hard Days”, letztlich noch eine Auswertung als Netflix Original zu sichern. Aus Mangel an Vergleichsmöglichkeiten – der Schreiber dieser Zeilen hat keinen der anderen Filme gesichtet – beschränkt sich diese Review ausschließlich auf das ab dem 30. November im O-Ton auf Netflix verfügbare Crime-Movie.

Hard Days ©Netflix

Und darum geht es…

Als Kommissar Kudo (Junichi Okada) die Nachricht über den Tod seiner Mutter erhält, macht er sich umgehend auf den Weg ins Krankenhaus. Geplagt von einer aufzufliegen drohenden dienstlichen Verfehlung und ein, zwei Drinks zu viel im ausgezehrten Körper, übersieht er einen im strömenden Regen auf die Fahrbahn rennenden Mann und erwischt ihn frontal mit seinem Fahrzeug. Er ist sofort tot. Mit der Leiche im Kofferraum begeht Kudo Fahrerflucht, nichtsahnend, dass er damit eine unglückliche Kettenreaktion in Gang tritt, die ihm die härtesten Tage seines sowieso schon beschissenen Lebens bescheren wird…

Hard Days ©Netflix

Vom Regen in die Traufe

Ein Film ohne deutsche Synchronisation ist für Gelegenheitsgucker*innern oft ein schier unüberwindbares Hindernis und Grund genug, sich gegen eine Sichtung zu entscheiden. Wer die Wiedergabe des japanischen NetflixThrillers “Hard Days” aus eben jenem Mangel an deutscher Sprache nach wenigen Minuten wieder beendet, verpasst dadurch, sich zumindest über die erste Hälfte des Films erstreckenden Nervenkitzel, wie man ihn nicht alle Tage zu sehen bekommt. Wenn sich Kudo mit seinen Entscheidungen immer tiefer in die sprichwörtliche Scheiße reitet und sich dabei in bester Houdini-Manier kurzfristig aus schier unmöglichen Pattsituationen windet, um sich dann, frei nach dem Motto: von der Rege in die Traufe, in die nächste Klemme zu manövrieren, bietet “Hard Days” nicht weniger als astreines Spannungskino.

Hard Days ©Netflix

Mit einem Perspektivenwechsel, ziemlich genau in der Mitte der knapp zwei Stunden Laufzeit, findet Kudos Abwärtsspirale ein vorübergehendes Ende – und damit auch die bis dato konsequent ansteigende Spannungskurve. Von hier an fällt es “Hard Days” zunehmend schwerer, das Publikum bei der Stange zu halten, ehe er knapp dreißig Minuten vor Schluss, doch noch einmal, wenn auch nicht lange, zu vorangegangenen Stärken zurückfindet. Bedauerlicherweise scheint das Netflix Original nicht zu wissen, wann Schluss ist, sodass das gesamte Finale, mit seiner künstlich am Leben gehaltenen Geschichte, den Bogen doch noch ein gutes Stück überspannt. Dasselbe gilt für das theatralische Spiel Junichi Okadas, das zu Beginn noch amüsant, im späteren Verlauf störend ausfällt. So verkommt “Hard Days” nach der bärenstarken ersten Filmhälfte doch noch zu einem “nur” soliden Thriller – alleine wegen der anfänglich dichten Spannung sollte man dennoch einen Blick riskieren!

Hard Days ©Netflix

Fazit

Nach der von Hochspannung geprägten ersten Hälfte, geht „Hard Days“ die Puste aus. Das Ergebnis ist immer noch gut, bleibt dabei aber weit hinter den Möglichkeiten zurück!

Bewertung: 3 von 5.

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