Big George Foreman – Kritik

TitelBig George Foreman
Genre Biopic, Sport
Jahr2023
FSK12
RegieGeorge Tillman Jr.

Heimkinostart: 30.11.2023

Vom Schulhofschläger zum Boxweltmeister

Bei der popkulturellen Überpräsenz des wohl bekanntesten Boxers der Geschichte Muhammad Ali vergisst man gerne einmal, das sich hinter dessen berühmtesten Kampf, dem “Rumble in the Jungle” im Jahr 1974, auch eine weitere Geschichte versteckt: die dessen Kontrahenten George Foreman. Den Aufstieg und durch die Niederlage gegen Ali eingeleitete Fall, mit spätem Happy End des damaligen Schwergewichtsweltmeisters bekommt mit dem als “Big George Foreman” betitelten Biopic nun ein spätes Denkmal gesetzt. 

Big George Foreman ©Plaion Pictures

Und darum geht es…

1949 in der texanischen Kleinstadt Marshall geboren, wächst George Foreman (Khris Davis) in ärmlichen Verhältnissen bei seiner alleinerziehenden Mutter (Sonja Sohn) und seinen Geschwistern auf. Erst ein soziales Jobprogramm gibt dem zwischenzeitlich zum jungen Erwachsenen herangewachsenen George eine Perspektive in seinem Leben – doch sein aufbrausendes Gemüt steht ihm dabei immer wieder im Weg. Als er dort auf den ehemaligen Boxtrainer Doc Broadus (Forest Whitaker) trifft, der ihm beibringt, seine Wut zu kanalisieren und sich im Boxring zu behaupten, ist dies der Beginn einer fulminanten Karriere mit vielen Stolpersteinen, wie seinem schricksalsträchtigen Kampf gegen den aufstrebenden neuen Stern am Boxhimmer: Muhammad Ali (Sullivan Jones)!

Big George Foreman ©Plaion Pictures

Ein Leben mit Höhen und Tiefen

Das Biopic “Big George Foreman” erzählt die Außenseitergeschichte eines Mannes, der sich lange Zeit selbst im Weg stand, bis er mit einem klaren Ziel vor Augen und unter dem Einsatz von Blut, Schweiß und Tränen endlich einen Platz in der Gesellschaft gefunden hat – und natürlich Ruhm, Ehre und ein prall gefülltes Bankkonto. Ein klassischer Underdog eben. Bei all den wichtigen Stationen, die es innerhalb der Karriere des mehrfachen Schwergewichtsweltmeisters im Boxen zu bereisen gilt, kommt der Mensch hinter den brachialen Faustschlägen jedoch ein wenig zu kurz. Das Publikum erfährt vieles, was den lange von Aggressionen geplagen, später mit sich selbst im reinen und fokussierten Profisportler bewegt, der zu Gott gefunden die Boxhandschuhe an den Nagel hängt, ehe er schließlich doch noch neuen Kampfeswillen zeigt – und doch bleiben viele dieser Erkenntnisse lediglich oberflächlich abgehandelt.

Big George Foreman ©Plaion Pictures

Hat Foreman erst einmal den Ring für sich entdeckt, geht es plötzlich alles ganz schön schnell. “Big George Foreman” rennt beinahe im Zeitraffer von einem wichtigen Ereignis zum nächsten und entwickelt dabei eine rasante Kurzweiligkeit, die stets gut unterhält, aber nie besonders tief geht. Mit solide choreografieren Boxkämpfen durchzogen und einwandfrei ausgestattet, vergehen die etwas mehr als zwei Stunden durch das von Höhen und Tiefen geprägte Leben des Muhammad Ali-Kontrahenten wie im Flug. Das mag “Big George Foreman” zwar zu einer wenig nachhaltigen Geschichtsstunde machen, dafür aber zu einer unterhaltsamen, die, ob nun am Boxsport interessiert oder nicht, definitiv einen Blick wert ist. 

Big George Foreman ©Plaion Pictures

Fazit

Solides Biopic. Überraschungsarm inszeniert, aber unterhaltsam!

Bewertung: 3 von 5.

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