Sympathy for the Devil – Kritik

TitelSympathy for the Devil
Genre Thriller
Jahr2023
FSK16
RegieYuval Adler

Heimkinostart: 28.11.2023

2023: Das Jahr des Nic Cage

11 Jahre hat man Nicolas Cage nicht mehr in einem Kinofilm gesehen, bis sich der 90er-Jahre A-Liga-Darsteller mit der Meta-Komödie “Massive Talent” im vergangenen Jahr auf der großen Leinwand zurückmeldete. Tatenlosigkeit kann man Cage in Anbetracht der zahlreichen während seiner Kino-Abstinenz veröffentlichten Heimkino-Releases jedoch nicht vorwerfen. Ganz im Gegenteil: Nic Cage ist und war schon immer ein Arbeitstier, was im Jahr 2023 mit insgesamt sechs (!!!) teilweise fürs Kino, teilweise für den VoD-Markt produzierten Filmen seinen vorläufigen Höhepunkt findet. Diese hören auf die Namen “The Old Way”, “Renfield”, “Dream Scenario”, “The Flash”, “The Retirement Plan” und “Sympathy for the Devil” – und letzteren schauen wir uns heute mal im Detail an.

Sympathy for the Devil ©LEONINE

Und darum geht es…

Las Vegas: David Chamberlain (Joel Kinnaman) ist glücklich und angespannt zugleich. Seine Frau befindet sich in den Wehen und steht kurz vor der Entbindung, während er sich noch in seinem Auto befindet, auf dem Weg ins Krankenhaus. Als er endlich einen Parkplatz gefunden hat, kommt alles anders als geplant. Ein bewaffneter Unbekannter (Nicolas Cage) macht es sich auf dem Rücksitz seines Wagens bequem und zwingt ihn loszufahren, raus aus der Stadt. David tut, wie ihm geheißen, um unbeschadet und schnell aus der brenzligen Situation zu kommen. Doch sein manischer Mitfahrer scheint kein Interesse daran zu haben, ihn wieder aus seinem perfiden Psychospiel zu entlassen – zumindest nicht lebendig!

Sympathy for the Devil ©LEONINE

Der Teufel auf dem Beifahrersitz

Schenkt man den chinesischen Tierkreiszeichen Glauben, ist das Jahr 2023 das Jahr des Hasen. Filmfans hingegen wissen, dass das so nicht ganz stimmen kann, schließlich steht 2023 ganz im Zeichen des wandlungsfähigen, gerne mal übers Ziel hinaus schauspielenden Nicolas Cage. Wenn der nach einer entschleunigten Exposition auf dem Rücksitz des verdutzten “The Suicide Squad“-Stars Joel Kinnaman Platz nimmt und “Sympathy for the Devil” dabei einen frühen tonalen U-Turn verpasst, hat das wenig mit einem nüchtern kleinen Hasen gemein, sondern vielmehr einem aufgekratzten Frettchen auf Koks. Cage crasht das Szenario unvermittelt mit seinem Wahnsinnsspiels inklusive Crazy Eyes, theatralischer Gestik und grotesk verzerrten Grimassen. Nach wenigen Sekunden ist klar: “Sympathy for the Devil” ist eine einzige große Nicolas Cage-Show! Viel mehr aber auch nicht…

Sympathy for the Devil ©LEONINE

Mal abgesehen von Cages Theatralik – sein namenloser Mitfahrer mit feuerrotem Haar, Hasenpfote und Hang zum Schusswaffengebrauch wirkt wie die Karikatur einer Karikatur – hat der reduzierte Thriller wenig zu bieten. Der Plot ist simpel, überraschungsarm und selten glaubhaft erzählt. Auch Co-Star Joel Kinnaman geht neben Cages Overacting völlig unter, was das verrückte Zwiegespräch der Beiden zu einer recht einseitigen, wenngleich unterhaltsamen Gelegenheit macht. Doch selbst der irre Nic hat sich nach einigen herrlich komischen Ausrastern und einem skurrilen “I Love the Nightlife”-Ständchen irgendwann abgenutzt. Hinzu kommt, dass sich die späteren Enthüllungen seines Charakters mit seinen vorangegangenen skrupellosen Taten beißen. Das schmälert den sowieso schon nahezu verebben Spaß im wenig überraschenden Schlussakt noch einmal deutlich.

Sympathy for the Devil ©LEONINE

Fazit

Viel Nicolas Cage-Wahnsinn in einem wenig innovativen Thriller!

Bewertung: 2.5 von 5.

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