| Titel | Queens of the Qing Dynasty |
| Genre | Drama |
| Jahr | 2022 |
| FSK | 12 |
| Regie | Ashley McKenzie |
Starttermin: 15.11.2023 / MUBI
Steril und gefühlskalt
Es ist nicht überraschend, dass die moderne Filmlandschaft darauf abzielt, Misftis zu integrieren, sei es wegen ihrer Rasse, Religion, Geschlechtsorientierung oder Krankheit. „Queens of the Qing Dynasty“ von Autorenfilmerin Ashley McKenzie ist einer dieser Misfit-Movies und erzählt über eine Neurodiverse und eine They, die ihren Platz in der Welt suchen. Obwohl sie nicht neu ist, weiß solch eine Prämisse zu begeistern, nicht bei „Queens of the Qing Dynasty“. Das kanadische Drama weiß weder zu berühren, noch zu überzeugen und kommt, wie seine Figuren, mit einer undefinierten Identität daher.

Und darum geht es…
Die neurodiverse Star (Sarah Walker) wird nach einem Selbstmordversuch ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie they An (Ziyin Zheng) kennenlernt. An sind als Chinesen fasziniert von den Königinnen der Qing-Dynastie und werden Star als freiwillige Betreuer zur Seite gestellt. Die Systemaußenseiter entwickeln eine Freundschaft.


Ein langatmiges LGBTQ-Drama
„Queens of the Qing Dynasty“ mag als gefühlskalte Liebesgeschichte dem Seelenleben von Star entsprechen und gerade deshalb versprüht der zweite Film von Ashley McKenzie weder Energie, noch Originalität, und wenn man nach Tiefsinn sucht, wird man lediglich durch unnötige Überinterpretation fündig. Slow-Realism-Fans kann „Queens of the Qing Dynasty“ bedingt empfohlen werden, da es selbst für diese Filmrandgruppe anstrengend sein kann der Hauptdarstellerin Sarah Walker beim zombieartigen Spiel als Star zuzusehen, die sich jegliche Sympathiepunkte verspielt. Manch ein Krankheitsbild-Unvertrauter mag Walkers depressives Spiel als talentiert abtun, doch monoton Drehbuchzeilen runterleiern ohne Entwicklung zeugt eher von Lustlosig- oder gar Talentlosigkeit als vom authentischen Schauspiel. Wenn schon ADHS und Bipolarität im Spiel sind, wo bleiben dann die Ausraster? Natürlich beim genervten Zuschauer!

Close-ups verharren zu lange, ohne dass man eine symbolkräftige Intention oder schauspielerische Leistung erkennt und der horrorfilmanmutende Soundteppich verstärkt das unangenehme Gefühl eines Krankenhaus-/Psychiatrieaufenthaltes. Zwar kommt es in der tristen TV-Filmatmosphäre von „Queens of the Qing Dynasty“ zu ästhetischen Einschüben wie VR-Views, Minimalanimationen, oder Stroboskopeffekten, die zwar nett anzusehen sind, jedoch nichts am Gesamteindruck ändern. Unangepasste mit ähnlichen Erfahrungen, Positivmeinungmitläufer und Shitstormschisser werden womöglich Bedeutsamkeit entdecken, doch diese sind glücklicherweise nicht ausschlaggebend, um „Queens of the Qing Dynasty“ als kulturell bedeutsam zu deklarieren.

Fazit
Die Königinnen der Qing-Dynastie mögen sich im Grab umdrehen, dass sie als Titel für dieses überlang-träge und unausgegorene Machwerk herhalten mussten.

Wie hat Dir „Queens of the Qing Dynasty“ gefallen?

