The Curse: Die beste Serie des Jahres 2023? (Kritik / Paramount Plus)

Das verspricht die erste Episode der Paramount+ Original Serie „The Curse“ mit Emma Stone

Als würde das nicht schon reichen, die Filmwelt einmal auf links zu drehen, hat sich die Produktionsfirma A24 – verantwortlich für moderne Meisterwerke wie “Hereditary” oder “Uncut Gems” – neuerdings auch vorgenommen der Serienlandschaft eine Frischzellenkur zu verpassen. Nach der brillanten Netflix Original Serie “Beef” steht mit “The Curse” ab heute bereits das nächste A24-Serien-Highlight in den Startlöchern. Das von Nathan Fielder und Benny Safdie erdachte – beide sind ebenfalls vor der Kamera zu sehen – ”Paramount+ Original startet am heutigen 11. November 2023 mit der ersten von insgesamt 10 Episoden und gibt bereits einen kleinen Vorgeschmack darauf, was das Publikum in den ab sofort jeden Samstag neu erscheinenden Folgen erwarten kann.

Und darum geht es…

Für das Ehepaar Whitney (Emma Stone) und Asher Siegel (Nathan Fielder) könnte es aktuell nicht besser laufen. Als Moderator*innen eines House Flipping Formats bei einem beliebten Heimwerker-Sender modernisiert das verheiratete Paar heruntergekommene Häuser und startet dabei so richtig durch. Als Asher jedoch im Rahmen der Dreharbeiten einem armen Mädchen medienwirksam einen einhundert Euro Schein zusteckt, das Geld im Anschluss aber direkt wieder einfordert, nimmt das gemeinsame Leben eine drastische Wendung. Vielleicht war an dem Fluch, denn das sich hintergangen gefühlte Mädchen nach Ashers Aktion über die Eheleute ausgesprochen hat, mehr dran, als sie zunächst angenommen haben. Seit diesem Tag geht jedenfalls schief, was nur schiefgehen kann – und es ist noch lange kein Ende in Sicht!

The Curse ©A24/Paramount+/SHOWTIME

Die außergewöhnlichste Serie des Jahres?

Wenn sich der kanadischen Tausendsassa Nathan Fielder mit dem visionären Verstand eines der größten Nachwuchstalente der modernen Film- und Serienwelt Benny Safdie zusammentut, und das Ganze noch unter dem Stern der Qualitätsschmiede A24 geschieht, kann das Endergebnis kaum enttäuschen. Und so überrascht es wenig, dass die erste rund einstündige Episode der Dark Comedy-Serie als voller Erfolg zu verbuchen ist. Das beginnt bereits bei der hervorragenden Besetzung, angefangen bei Hollywood-Starlet Emma Stone, die, wie könnte es auch anders sein, eine famose Darbietung an den Tag legt, während Regisseur und Autor Nathan Fielder an ihrer Seite nicht weniger beeindrucken kann. Benny Safdie, der sich bei allen Folgen zusammen mit Fielder für das Drehbuch verantwortlich zeigt, bekommt als schmieriger Dokumentar- bzw. Reality-TV-Filmer zwar weniger zu tun, hinterlässt dabei aber einen nicht weniger nachhaltigen Eindruck. Doch worum geht es überhaupt in “The Curse”?

The Curse ©A24/Paramount+/SHOWTIME

Als schwarzhumorige Dekonstruktion der Reality-Show-Scheinwelt, Gentrifizierungskritik und White Savior-Satire setzt “The Curse” in erster Linie auf das unbehagliche Gefühl von Fremdscham. Es ist kaum auszuhalten, in was für unangenehme Situationen sich Asher und Whitney – vor allem erstgenannter – bereits in der ersten Episode manövrieren. Fielder und Safdie haben eine diebische Freude daran, ihre Figuren in die Ecke zu treiben, während die Kamera die beim Publikum Fluchtreflexe auslösende Situationen voll auskostet. Statt eines erlösenden Szenenschnitts folgen weitere Sekunden des Unbehagens, solange bis es weh tut! Die Kamera bleibt meist auf Distanz und wohnt dem grotesken Treiben als heimlicher Beobachter bei. Wie ein Investigativjournalist, der einem verborgenen Unrecht auf der Spur ist, linst sie durch Fensterrahmen und Türspione, über Autodächer hinweg oder von Außen durch das Fontscheibenfensterglas eines Fahrzeugs, statt sich als Beifahrer mitten unter die Fahrgäst*innen zu mischen. Wir sind gespannt, wie es weitergeht!

„The Curse“ ab dem 11.10.2023 exklusiv auf Paramount+ streamen!

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