New York Confidential [2023] – Kritik

TitelNew York Confidential
Genre Thriller, Krimi
Jahr2023
FSK16
RegieMichael Oblowitz

Heimkinostart: 24.11.2023

Grimmig-traurige Cops unter sich

Dass der Name Mel Gibson längst nicht mehr für Qualitätskino steht, dürfte nach vielen Jahren der darstellerischen wie auch privaten Entgleisungen mittlerweile die Runde gemacht haben. Lange sind sie her, die Zeiten, in denen der zwischenzeitlich eher mit kruden Verschwörungstheorien und gewalttätigen Ausschreitungen auf sich aufmerksam machende „Braveheart“-Darsteller für seine schauspielerischen Leistungen im Rampenlicht stand. Seit seinem Abstieg in die Untiefen des B-, wenn nicht sogar C-Movie-Sumpfes reihen sich Gibsons filmische Debakel nahtlos aneinander und verwässern die bis zur Jahrtausendwende nahezu makellose Vita des einstigen Hollywood-Giganten zunehmend. “New York Confindental” bildet da keine Ausnahme…

New York Confidential ©Plaion Pictures

Und darum geht es…

1995: Als Detectives des New York City Police Departments benötigen die langjährigen Partner Tom Moran (Dominic Purcell) und Mike Thorton (Nick Stahl) ein dickes Fell und Nerven aus Stahl. Dass sie sich dabei immer wieder über das Gesetz stellen, stößt bei ihrem Vorgesetzten Kevin Hickey (Mel Gibson) nicht gerade auf Gegenliebe, doch solange sie damit die Straßen sauber halten, drückt er gerne ein Auge zu. Mit Toms Krebsdiagnose und der Erkenntnis, dass er nicht mehr lange zu leben hat, fasst der engagierte Cop einen folgenschweren Entschluss: Um seine Frau Anna (Kate Bosworth) nicht mittellos zurückzulassen, möchte er sich im Dienst erschießen lassen, was Anna eine Auszahlung aus seiner betrieblichen Lebensversicherung garantieren würde. Doch dann kommt alles anders als geplant!

New York Confidential ©Plaion Pictures

Schlechter als die Polizei erlaubt

Anders als der deutsche Titel zunächst vermuten lässt, handelt es sich beim in Übersee als „Confidential Informant“ betitelten Cop-Thriller „New York Confidential“ nicht etwa um ein Remake, Sequel oder Prequel des gleichnamigen Noir-Krimi-Klassikers aus dem Jahr 1955, sondern um eine eigenständige Geschichte mit Bezug auf einen sich so oder so ähnlich zugetragenen wahren Fall. Doch auch ohne direkte Vorlage bedient sich Michael Oblowitzs betont finstere Policestory bekannter Genremotive und erweist sich als uninspiriert zusammengeklaute Ansammlung angestaubter Szene-Klischees und stereotyper Rollenbilder. Dass “New York Confidential” letztlich zum unschaubaren Totalausfall verkommt, hat jedoch weitaus schwerwiegendere Gründe – und der Cast ist einer davon. Wenn zwischen den hölzernen Performances des „Prison Break“-Darstellers Dominic Purcell und dessen Spielpartner Nick Stahl selbst das lethargisch-einschläfernde Spiel von Mel Gibson fast schon positiv heraussticht, ist das schon bezeichnend.

New York Confidential ©Plaion Pictures

Ein Leben zwischen Einsamkeit, Stripperinnen, Alkohol, Drogen und finstere Gedanken: Die händeringenden Bemühungen seine zwei Protagonisten als knallharte, abgebrannte Cops zu etablieren, geht nach hinten los und offenbart ein Sammelsurium nahezu parodistischer Klischees mit unfreiwillig komischer Wirkung, was durch die deplatzierten, pseudo-coolen Off-Kommentare noch einmal verstärkt wird. Hinzu kommt die dilettantische Kinematografie, die mit ihren arrhythmischen Schnitten, übertriebenen Farbfiltern und wahllos eingestreuten Zeitlupen kaum zu ertragen ist. Frei von Dramaturgie hangelt sich “New York Confidential” durch lose aufeinander aufbauende Versatzstücke von so etwas, dass man sonst als Plot bezeichnen würde, während einige der Szenen einfach ins Leere laufen und lediglich als inhaltsleere Füllmasse herhalten, um das Drama (nicht das Genre!) künstlich auf Spielfilmlänge zu strecken.

New York Confidential ©Plaion Pictures

Fazit

Ein einziges Debakel!

Bewertung: 0.5 von 5.

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