Locked In – Kritik / Netflix

TitelLocked In
Genre Thriller
Jahr2023
FSK12
RegieNour Wazzi

Starttermin: 01.11.2023

Thriller-Nachschub für Netflix-Fans

Unter dem Locked-In-Syndrom versteht man eine schwerwiegende neurologische Erkrankung, die die Betroffenen in einen Zustand der nahezu vollständigen Bewegungsunfähigkeit versetzt, während der Geist weiterhin vollständig intakt ist. Dies tritt oft infolge einer Schädigung des Hirnstamms auf, was die Kommunikation zwischen dem Gehirn und den Muskeln beeinträchtigen. Da die Steuerung der Augenbewegung hiervon in der Regel nicht betroffen ist, bleibt dies für Locked-In-Patient*innen die einzige Möglichkeit, Kontakt mit ihrer Umgebung aufzunehmen. Ein gruseliger Gedanke, der für Katherine im Netflix Original “Locked In” zur bitteren Realität wird…

Locked In ©Netflix

Und darum geht es…

Seit einem schweren Unfall befindet sich Katherine (Famke Janssen) in einem kritischen Zustand. Während sie ihre Umwelt vollumfänglich wahrnehmen kann, hat sie aufgrund eines durch Kopfverletzungen verursachten neurologischen Defekts keine Möglichkeiten mehr, sich zu artikulieren – und dadurch die wahren Umstände hinter ihrem Unfall aufzudecken. Etwas, das sich dank der Hilfe ihrer Schwiegertochter Lina (Rose Williams) und einer engagierten Krankenschwester (Anna Friel) jedoch schnell ändern könnte.

Locked In ©Netflix

Immerhin keine Miniserie

“Locked In” ist genau die Art von melodramatischem Kitsch, verpackt in eine seichte, in bekannte Thriller-Gefilde vordringende Kriminalgeschichte, wie es sie auf und von Netflix en masse zu finden gibt. Verwunderlich ist hierbei lediglich, dass sich der Streamingdienst bei der Realisierung der verworrene Dreiecks-, wenn nicht gar Vierecksbeziehung für das Medium Film entschieden hat, anstatt die, den Nerv vieler Serienfans treffende Geschichte über Liebe, Verrat und natürlich Mord unnötigerweise auf Miniserienlänge auszuwalzen. Das schmale Korsett eines 90-Minüters steht “Locked In” jedenfalls bestens und lässt immerhin so etwas wie Kurzweiligkeit entstehen, auch wenn das Gesamtprodukt am Ende doch erwartbar unbefriedigend ausfällt.

Locked In ©Netflix

Wenn “Locked In”, begleitet vom lethargischen Spiel von Rose Williams (“Mrs. Harris und ein Kleid von Dior”), Famke Janssen (“X-Men”) und Co. die Vergangenheit seiner stereotypen Charaktere beleuchtet und dabei allerhand Intrigen, falsche Versprechungen und unerfüllte Sehnsüchte ans Tageslicht bringt, geschieht dies trotz, oder gerade wegen der Vielzahl an Wendungen, stets erwartbar. Keine der Entwicklungen lässt sich nicht auch schon meilenweit vorher erahnen und das, obwohl die meisten davon nicht einmal wirklich Sinn ergeben wollen. Langweilig wird es dank des Ereignisreichtums und des daraus resultierenden hohen Tempos zwar nicht – viel mehr als more of the same der Kategorie Netflix Original-Thriller sollte man jedoch nicht erwarten.

Locked In ©Netflix

Fazit

Ein generischer Netflix-Thriller!

Bewertung: 2 von 5.

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