The Goldsmith – Kritik

TitelThe Goldsmith
Genre Horror, Thriller
Jahr2022
FSK16
RegieVincenzo Ricchiuto

Heimkinostart: 13.10.2023

Ein Einbruch mit unvorhergesehenen Folgen

Home Invasion-Horror ist spätestens seit „The Strangers“ fester Bestandteil des Horrorgenres. In den vergangenen Jahren füllten Filme wie „You’re Next“, „Wir“ oder „Don’t Breathe“ die Kinosäle und spielten geschickt mit der Angst des Publikums, sich in den eigenen vier Wänden nicht sicher zu fühlen und von Eindringlingen überrascht zu werden. Nun liefert Italien mit „The Goldsmith“ seinen eigenen Beitrag zu diesem Subgenre.

Goldsmith ©Busch Media Group

Und darum geht es…

Drei Kindheitsfreunde, die in kriminellen Aktivitäten verwickelt sind, haben ihr nächstes Ziel ausgesucht: ein entlegenes Bauernhaus, in dem ein älteres Ehepaar lebt, von dem bekannt ist, dass es sich um einen Goldschmied und seine Ehefrau handelt. Gemäß einer erhaltenen Information verbirgt sich im Haus eine Werkstatt mit kostbarem Schmuck. Nachdem sie das Anwesen erreicht haben, überwältigen sie das ältere Ehepaar, um Zugang zum geheimen Raum zu bekommen. Plötzlich jedoch schließt sich die Tür und sie sind gefangen. Die Situation verschärft sich weiter: Der Goldschmied kennt sämtliche ihrer düsteren Geheimnisse und manipuliert die Freunde, indem er sie gegeneinander ausspielt.

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Die italienische Antwort auf „Don’t Breathe“?

Aufgrund der ähnlichen Ausgangslage drängen sich Vergleiche zu „Don’t Breathe“ auf, dem Film, mit dem Fede Alvarez im Jahr 2016 die Herzen der Horrorfans im Sturm eroberte. Dabei wird jedoch übersehen, dass vor nicht allzu langer Zeit ein Horrorfilm still und leise in die Kinos kam, der „The Goldsmith“ viel stärker ähnelt: „The Owners“, mit Maisie Williams, bekannt aus „Game of Thrones“. Auch in diesem Film brechen Freunde in das Haus eines älteren Ehepaares ein, nur um festzustellen, dass die beiden keineswegs das sind, was sie vorgeben zu sein. „The Goldsmith“ zögert nicht lange und stürzt den Zuschauer unmittelbar ins Geschehen. Überraschenderweise liegt hierbei ein starker Fokus auf dem psychologischen Aspekt. Die Spannung entsteht aus den Dialogen zwischen dem Goldschmied und den Räubern, in denen er die Charaktere mit ihren Geheimnissen konfrontiert und so Konflikte auslöst, die schließlich in Gewalt eskalieren. Der Film behält dabei seine mysteriöse Atmosphäre bei, und der Zuschauer bleibt im Unklaren über die weitere Entwicklung der Handlung.

Goldsmith ©Busch Media Group

Leider verliert „The Goldsmith“ in der zweiten Hälfte etwas an Originalität und verfällt in genreübliche Klischees. Die Zahl der Todesopfer steigt, es gibt vermehrte Gewaltdarstellungen und der Fokus verlagert sich von der psychologischen Folter der Charaktere hin zur körperlichen Misshandlung. Dazu wird eine Erklärung präsentiert, die etwas an den Haaren herbeigezogen wirkt. Dennoch lässt sich nicht bestreiten, dass die Umsetzung nach wie vor spannend und atmosphärisch gelungen ist, und man trotz des verschenkten Potenzials mitfiebert. Dies ist einerseits auf die kompetente Inszenierung zurückzuführen und andererseits auf die solide schauspielerische Leistung des Ensembles. Zudem beinhaltet der finale Akt eine Szene, die visuell derart eindringlich ist, dass sie lange im Gedächtnis bleibt.

Goldsmith ©Busch Media Group

Fazit

„The Goldsmith“ beginnt äußerst vielversprechend als psychologischer Thriller, driftet jedoch in der zweiten Hälfte verstärkt in Genreklischees ab. Dennoch vermag es der Film, die Spannung und düstere Atmosphäre bis zum Ende aufrechtzuerhalten und kulminiert in einem filmischen Höhepunkt.

Bewertung: 3.5 von 5.

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