Reptile – Kritik / Netflix

TitelReptile
Genre Thriller, Krimi
Jahr2023
FSK16
RegieGrant Singer

Starttermin: 29.09.2023 / Netflix

Der neue, düstere Netflix-Krimi

Während ganz Streaming-Deutschland mit dem heutigen Start des „The Boys“- Spin-offs „Gen V“ (völlig zurecht) die Augenpaare auf Prime Video gerichtet hat, gibt es auch auf Netflix ein auf den ersten Blick ziemlich interessantes Original neu im Angebot und das hört auf den Namen „Reptile“. Ob der mit Justin Timberlake und Benicio del Toro prominent besetzte Kriminalthriller, die durch den atmosphärischen Trailer und den ansprechenden Cast geweckten Erwartungshaltung erfüllen kann, erfahrt Ihr in der Kritik!

Reptile ©Daniel McFadden/Netflix

Und darum geht es…

Als der mit unzähligen Messerstichen übersäte Leichnam einer jungen Immobilienmaklerin in einem ihrer Objekte aufgefunden wird, fällt der Verdacht natürlich zunächst einmal auf ihren Lebensgefährten Will Grady (Justin Timberlake). Als jedoch schnell ist, dass weder die Beweise noch die Indizien gegen den trauernden Mann sprechen, muss der leitende Detective Nichols (Benicio del Toro) die Ermittlungen in eine andere Richtung lenken – und stößt dabei auf eine ungeahnt große Verschwörung, die nun auch sein Leben auf den Kopf zu stellen droht!

Reptile ©Daniel McFadden/Netflix

Verschwendete Star-Power

Dass der zu lösen Kriminalfall nicht unbedingt die treibende Kraft hinter einer Ermittlungsgeschichte sein muss, ist keinesfalls eine Seltenheit im breitgefächerten Genre-Spektrum des Krimis. So gerät auch in „Reptile“ der die Handlung in Gang stoßende Mord an einer jungen Frau schnell in den Hintergrund, um stattdessen das (Innen-)Leben des ermittlernden Beamten zu erkunden. Nur leider scheint sich hinter der kernigen Fassade des von Benicio del Toro souverän verkörperten Nichols weitaus weniger abzuspielen, als uns die dramatisch in Szene gesetzten Bilder weiß machen wollen. Während die Ermittlungen also recht schnell und für lange Zeit brach liegen und auf der erzählerischen Ersatzbank auf eine Rückkehr warten, spielt Musik in „Reptile“ zunächst einmal woanders.

Reptile ©Daniel McFadden/Netflix

Dass „Reptile“ in den deutlich zu lange geratenen 134 Spielminuten herzlich wenig zu erzählen hat, ist in Anbetracht der inszenatorischen Geschicklichkeit überaus schade. Während der düstere Klangteppich für eine atmosphärische Akustik sorgt und die entsättigt-kargen Bilder die bedrückende Monotonie unterstreichen, will „Inside“ inhaltlich einfach nicht vom Fleck kommen. Dabei lässt die verheißungsvolle Exposition zunächst auf eine, im Fahrwasser von David Finchers „Gone Baby“ schwimmende Kriminalgeschichte hoffen. Auch wenn es im Finale dann nicht weniger wendungsreich wie in Finchers Krimi-Meisterwerk zugeht, ist das Interesse für den Fall zu diesem Zeitpunkt längst verflogen. Was bleibt sind die soliden Darsteller*innen – nicht nur Del Toro, auch Justin Timberlake bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück – in einem ansprechend gefilmten Thriller, der rein erzählerisch wenig beigetragen hat.

Reptile ©Daniel McFadden/Netflix

Fazit

Der handwerklich einwandfreie Kriminalthriller bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück!

Bewertung: 2.5 von 5.

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