Lucky Day [2019] Kritik

TitelLucky Day
Genre Action, Komödie
Jahr2023
FSK16
RegieRoger Avary

Kinostart: 14.09.2023

Quentin Tarantino light

Mit dem Wissen, dass Regisseur, Drehbuchautor und Tarantino-Buddy Roger Avary, mit dem „Once Upon a Time in Hollywood“-Regisseur bereits am Drehbuch von „Pulp Fiction“ arbeitete, lässt sich sein jüngster Film, die schwarzhumorige Thriller-Komödie „Lucky Day“, zwar von dem Vorwurf ein dreister Tarantino-Klon zu sein Freisprechen – am Gefühl eben solch einer Kopie beizuwohnen ändert das jedoch nichts. Wieso „Lucky Day“ trotz vorhandenem Ideenreichtum ziemlich enttäuschend ausfällt, erfahrt Ihr in der Review!

Lucky Day ©Busch Media Group

Und darum geht es…

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis möchte Red (Luke Bracey) sein Leben wieder in geordnete Bahnen lenken. Schluss mit krummen Dingern, Schluss mit allem, was sich und seine Familie in Gefahr bringt – das ist er seiner Frau Chloe (Nina Dobrev) und seiner Tochter Beatrice schuldig. Wäre da nicht noch eine alte Rechnung mit dem eiskalten Killer Luc (Crispin Glover) offen. Der Psychopath fordert blutige Rache für den Tod seines Bruders und hört erst auf, wenn Red und jeder, der ihm wichtig ist, tot ist! 

Lucky Day ©Busch Media Group

Ein Pferd stiehlt die Show!

Mit „Lucky Day“ meldet sich Roger Avary nach einer längeren Zwangspause auf der Kinoleinwand zurück und spendiert damit seinem Regiedebüt „Killing Zoe“ in gewissermaßen eine Fortsetzung, ohne dabei jedoch eine echte Fortsetzung zu sein. Wer „Killing Zoe“ also nicht kennt, kann sich ohne Vorwissen auf die dialoglastige Thriller-Komödie einlassen – wobei es grundsätzlich ratsam wäre, den tatsächlich gelungenen Kultfilm dem jüngsten Avary Film vorzuziehen. Der erweist sich nämlich als ein orientierungslos zwischen Tarantino-Kopie und Tarantino-Parodie hin und her schwankendes B-Movie mit ermüdenden Dialogen und mal nervigen, mal langweiligen Charakteren.

Lucky Day ©Busch Media Group

Während sich Crispin Glover als Karikatur einer Karikatur eines Auftragskillers einmal quer durch die Stadt mordet, nach dem Orgasmus Kehle aufschlitzt, Schädel wegpustet, deren kopflose Körper anschließend eine flotte Sohle auf der Tanzfläche hinlegen oder – wenn mal keine Waffe zur Hand ist – Passanten einfach per Fingerpistole dahinrafft, bleibt der restliche Cast einfach nur blass. Was sich auf dem Papier vielleicht spaßig anhören mag und stellenweise sogar ist, wird vom furchtbaren Overactings Glovers größtenteils zunichtegemacht. Wenn „Lucky Day“ mit einer Schießerei in einer schnöden Kunstausstellung, die durch das vom Blut der Kritiker*innen benetzten Leinwände plötzlich zu einer Art Live-Kunst-Performance wird, seinen spaßigen Höhepunkt findet, geht es für das Finale zurück auf ausgetretene B-Movie-Pfade – und damit auch zurück in die Belanglosigkeit.

Lucky Day ©Busch Media Group

Fazit

Tarantino-Klon oder doch Parodie? In beiden Fällen geht der Plan nur bedingt auf…

Bewertung: 2.5 von 5.

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