| Titel | Hypnotic |
| Genre | Thriller |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 16 |
| Regie | Robert Rodriguez |
Kinostart: 10.08.2023
Mindfuck von „Grindhouse“-Regisseur Robert Rodriguez
Während mit „Oppenheim“ aktuell ein eher untypischer Christopher Nolan in den Kinos anzutreffen ist, gibt es mit dem verschachtelten Mindfuck „Hypnotic“ schon bald einen „echten“ Nolan zu sehen – nur eben ohne Nolan. Ob der vor Twists nur so strotzende Thriller von Quentin Tarantino-Buddy Robert Rodriguez einen Gang in das Lichtspielhaus des Vertrauens wert ist, erfahrt Ihr jetzt!

Und darum geht es…
Danny Rourkes ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Seit der Entführung seiner Tochter ist der Detective des Austin Police Departments stets auf der Suche nach neuen Hinweisen zu ihrem mysteriösen Verschwinden, worunter neben seiner mentalen Verfassung auch seine zwischenzeitlich in die Brüche gegangene Ehe zu leiden hatte. Während sein Privatleben gemächlich den Bach runtergeht, ist die Arbeit der letzte Strohhalm, der ihn über Wasser hält. Als er bei einer Serie von Bankrauben auf ein Foto seiner Tochter stößt, muss Danny feststellen, dass er tiefer mit den Verbrechen in Verbindung steht als zunächst gedacht. Doch noch viel beunruhigender ist allerdings, dass Dellrayne, der Mann hinter den Banküberfällen, scheinbar alleine durch die Kraft seiner Gedanken völlig Fremde zu willenlosen Marionetten und somit zu Kompliz*innen seines Raubzugs zu machen.

Auf den Spuren von Christopher Nolan
Wer sich schon immer an der verkopften Inszenierung Christopher Nolans gestoßen hat, bekommt mit Robert Rodriguez‚ “Hypnotic” nun eine mundgerechte und leicht verdauliche Popcornkino-Variante eines (Quasi-)Nolan-Films in den Lichtspielhäusern zu sehen. Das ganze geht dabei so weit, dass der “From Dusk Till Dawn”-Schöpfer irgendwann sogar in guter alter “Inception”-Manier die Welt auf den Kopf stellt und Wolkenkratzer und Fahrbahnen einfach in sich zusammengefaltet. Bei einem kumulierten Budget von 65 Millionen US-Dollar sieht das beim um rund 100 Mio. teureren Nolan-Original natürlich eine ordentliche Schippe spektakulärer aus. Die Geschichte hingegen ist durchaus originell, könnte in dieser Form aber auch ohne Probleme vom „Inceptions“-Schöpfer stammen – dazu gehören natürlich auch die ständigen, den Film erklärenden Dialoge. Aber genug der Christopher Nolan-Vergleiche!

Mit „Hypnotic“ hat es endlich mal wieder ein erfrischender Mid-Budget-Film unter die von 200 Mio. Dollar Produktionen geprägte Action-Kinolandschaft geschafft. Dabei besticht der wendungsreiche Thriller in erster Linie durch seinen spannenden, unvorhersehbaren Plot und mit einigen cheesy-charmanten Genrefilm-Anleihen. Um sich an vereinzelten Ungereimtheiten innerhalb der rasanten Geschichte zu stören, bleibt eigentlich keine Zeit. Durch die zahlreichen Haken und dem hohen Tempo werden unliebsame Plotholes einfach abgeschüttelt. Während der beißende Sepia-Look anfangs wenig ästhetisch anmutet, hilft eine spätere Wendung abhilfe und gleichzeitig auch eine Erklärung für dessen Einsatz. Würden die Darsteller*innen – allen voran Ben Affleck – endlich mal den Autopiloten ablegen, in dem sie ihre Figuren durch das spaßige Szenario manövrieren, hätte “Hypnotic” tatsächlich das Zeug zur uneingeschränkten Empfehlung für Thriller-Fans. So bleibt es halt bei einem spannenden Film mit allerhand Schönheitsfehlern – aber niemand ist schließlich perfekt. Weder Rodriguez noch Nolan!

Fazit
Die seichte Popcornkino-Variante eines Christopher Nolan-Films!
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