| Titel | The Ones You Didn’t Burn |
| Genre | Horror, Drama |
| Jahr | 2022 |
| FSK | 16 |
| Regie | Elise Finnerty |
Heimkinostart: 28.07.2023
Die Schuld unserer Vorfahren!
Schauspielerin, Autorin, Regisseurin, Produzentin. Für ihr Spielfilmdebüt „The Ones You Didn’t Burn“ hat sich die junge US-Amerikanerin Elise Finnerty die volle Palette an Verantwortung auferlegt und kurzerhand alle wichtigen Positionen des Filmemachens selbst übernommen. Wenn man dem Hexen-Horror also eines nicht vorwerfen kann, dann ist es fehlendes Engagement und Herzblut. Auch wenn ihr kleines Indie-Projekt inhaltlich etwas dünn geraten ist, sollte man es sich auf keinen Fall entgehen lassen – und das hat verschiedene Gründe…

Und darum geht es…
Nathan und Mirra haben sich über die Jahre auseinander gelebt. Erst der plötzliche Tod ihres Vaters zwingt das Geschwisterpaar, sich auf der alten Familienfarm wieder zu vereinen, um das Land zu veräußern. Mit der Ankunft wird Nathan von düsteren Visionen verfolgt, während sich Mirra mit den lokalen Arbeiterinnen anfreundet, die bereits für ihren Vater tätig waren. Als Nathan sich über Zusammenhänge zwischen seinen Albträumen und den einheimischen Frauen im Klaren wird, ist es längst zu spät – und das Schicksal nimmt seinen grausamen Lauf!

Atmosphärischer Indie-Horror!
Der VoD-Markt ist voll mit lieblos zusammengeschusterten Genrefilmen, deren einzige Intentionen es ist, mit wenig Aufwand möglichst hohe Erträge zu erzielen. Bei der Flut an billigen Cash grabs ist es meist schwer auszumachen, hinter welchem Film sich ein echtes Herzensprojekt versteckt, das dem Publikum nicht die immergleiche Geschichte auftischen möchte. „The Ones You Didn’t Burn“ ist anders. Für ein Dasein in Vergessenheit, unter unzähligen Fließbandproduktionen, ist der No Budget Film schlicht und ergreifend, viel zu außergewöhnlich und auf eine verschobene Art und Weise sehenswert. Ein Independent-Horrorfilm mit Ecken und Kanten – nicht perfekt, aber voller guter Ansätze, die es zu würdigen gilt.

Der Plot selbst ist simpel, dank Finnertys feinem Gespür für die charaktergetriebene Geschichte aber überaus effektiv. Statt sich in unnötige Erklärungen zu verstricken, setzt ihr Drehbuch auf subtile Hinweise und überlässt den Rest den ausdrucksstarken Bildern und dem filigranen Spiel seiner Darsteller*innen. „The Ones You Didn’t Burn“ ist sowieso immer dann am stärksten, wenn sich die Kamera dem Rausch der atmosphärischen Bilder im Wechselspiel mit dem sich im Hintergrund aufbäumenden Score hingibt. Das Ergebnis ist ein atmosphärisches Horrordrama, das die Grenzen zwischen Wahn und Realität verschwimmen lässt. Ein dunkles Vermächtnis, innere Dämonen – und kurzweilige 70 Minuten. Nicht neu, aber fähig in Szene gesetzt und das mit minimalen Mitteln. Interessant! Tipp der Redaktion: Wenn möglich die deutsche Synchronisation meiden – die ist nämlich furchtbar.

Fazit
Indie-Horror mit starken Bildern!
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