Eradication: Contact Kills [2022] Kritik

TitelEradication: Contact Kills
Genre Thriller, Horror
Jahr2022
FSK16
RegieDaniel Byers

Heimkinostart: 26.05.2023

Das Leben ist einsam nach der Pandemie

Mund-und-Nasenschutz in öffentlichen Gebäuden, einsame Abende, isoliert in den eigenen vier Wänden und sich auf Skype-Gespräche mit Freunden beschränkende soziale Kontakte. Auch wenn es noch gar nicht so lange her ist, sind die Erinnerungen an die beschwerliche Corona-Zeit nahezu verblasst und fühlen sich eher wie ein surrealer Fiebertraum, als reale Ereignisse aus der jungen Vergangenheit an. Der dystopische Pandemie-Thriller „Eradication – Contact Kills“ dürfte jedoch für den einen oder anderen Backflash in diese berechtigterweise verdrängte Zeit sorgen, indem er das Publikum mit in eine Welt entführt, in der ein Virus für weitaus mehr als nur eine Ausgangssperre zur Folge hat!

Eradication: Contact Kills ©Lighthouse Film

Und darum geht es…

Nach einer weltweiten Pandemie ist das Leben, wie man es einst einmal kannte, längst zum Erliegen gekommen. David Baldwin ist einer der wenigen Überlebenden des tödlichen Virus und trotz Infektion von den schweren Verläufen der Krankheit verschont. Als asymptomatischer Träger ist er für die wenigen Wissenschaftler*innen, die noch übrig geblieben sind, ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit an einem Impfstoff oder sogar einem Gegenmittel. Von Drohne mit Essen, im Austausch gegen Blutproben, versorgt, fristet er ein einsames Leben in Isolation. Sein einziger Kontakt in die Außenwelt ist seine Frau Sam, die als Epidemiologin als Vermittlerin zwischen ihm und der Forschungseinrichtung tätig ist. Doch langsam beginnt David am Wahrheitsgehalt der Aussagen seiner Frau zu zweifeln. Ist er wirklich infiziert?

Die stillen Trabanten ©Lighthouse Film

Kein gewöhnlicher Zombiefilm

Auch abseits der Pandemie-Thematik weist „Eradication – Contact Kills“ eine ziemlich passende Parallele zur vergangenen Corona-Zeit auf – denn besonders ereignisreich sind oder waren beide nicht. Statt die erzählerische Ereignislosigkeit für sich zu nutzen – das stilistisch durchaus vergleichbare Horrordrama „It Comes at Night“ wäre hierzu ein passender Gegenentwurf – und sich auf den gezielten Aufbau eines stabilen Fundaments aus Suspense und Atmosphäre zu fokussieren, lässt „Eradication – Contact Kills“ diese Chance größtenteils ungenutzt. Wenn es dann doch einmal um das nackte Überleben geht, wird nach einem durchaus spannenden Angriff durch einen Zombie später selbiger durch eine handelsübliche Drohne als tödlicher Gegenspieler ersetzt – und Drohnen-Horror ist eben genauso unspektakulär wie es klingt.

Eradication: Contact Kills ©Lighthouse Film

Dass „Eradication – Contact Kills“ die Ausgangslage des pandemischen Endzeit-Szenarios samt der, dem Horrorgenre entliehenen Elemente des Zombiefilms lediglich als Korsett für eine wesentlich intimere, charaktergetriebene Geschichte nutzt, ist dabei nicht einmal das Problem. Banale Fressattacken, lieblos geschminkter Zombie-Horden kennt man schließlich schon zur Genüge. Der dystopische Thriller leidet vielmehr unter seiner völlig banalen Geschichte und den darin agierenden, uninteressanten Figuren. Auch visuell bietet „Eradication – Contact Kills“ abgesehen von ein, zwei lichten Momenten ebenfalls wenig von Gesprächswert. Immer dann, wenn David das dunkle, spärliche Setting seines tristen Rückzugsorts verlässt – und das geschieht nicht oft – zeigen die überaus ansprechend fotografierten Aufnahmen, der im Schimmer der Abenddämmerung liegenden Landschaften, dass rein handwerklich eigentlich weitaus mehr aus dieser leider enttäuschenden Dystopie zu holen gewesen wäre.

Eradication: Contact Kills ©Lighthouse Film

Fazit

Hier wird eine Pandemie auch für das Publikum zur Geduldsprobe!

Bewertung: 2 von 5.

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