| Titel | TIn & Tina |
| Genre | Horror |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 16 |
| Regie | Rubin Stein |
Netflix-Start: 26.05.2023
Horror-Nachschub mit „Haus des Geldes“-Star Jaime Lorente und „Parallele Mütter“ Darstellerin Milena Smit!
Schon Roman Polanski brachte es in seinem Schwarzweiß-Klassiker „Rosemary’s Baby“ aus dem Jahre 1968 auf den Punkt: Kinder sind schon irgendwie gruselig. Ob der kleine Satansbraten Damian in „Das Omen“ oder die fiesen Grady-Zwillinge aus Stanley Kubricks „The Shining“, der äußerlich so harmlos wirkende Nachwuchs hatte es faustdick hinter den Ohren. Das muss auch ein junges Ehepaar im spanischen Netflix Original „Tin & Tina“ am eigenen Leib erfahren, als sie sich mit den titelgebenden Adoptivkindern zwei verdammt unheimliche Zeitgenossen in ihr idyllisches Zuhause holen!

Und darum geht es…
Nach einer Fehlgeburt muss das Leben für Lola und ihren Ehemann Adolfo weitergehen. Um die Leere durch den Verlust zu füllen, entscheidet sich das frisch verheiratete Paar zur Adoption eines Zwillingspärchens namens Tin und Tina, nichtsahnenden, dass sie sich mit dem Einzug der bibelfesten Geschwister jede Menge Probleme ins Haus geholt haben.

Zwei bibelfeste Satansbraten
Nun sollte man als weltoffener Menschen im Jahre 2023 natürlich niemals von Äußerlichkeiten auf das Innere schließen, aber die titelgebenden Zwillinge des spanischen Horrorfilms „Tin & Tina“ machen es einem nicht gerade leicht. Mit ihrer bleichen Haut, Ton in Ton, mit den albernen Frisuren und den hellen Wimpern könnten die beiden eigentlich direkt bei „Die Kinder des Zorns“ vorstellig werden. Dass Regisseur Rubin Stein hier bewusst auf eines der ältesten Klischees des Kinderhorrors zurückgreifen ist selbstverständlich kein Zufall und Teil des Plans, das Publikum bewusst hinters Licht zu führen, in welche Richtung sich sein außergewöhnlicher Genrefilm noch entwickeln soll.

„Tin & Tina“ ist unkonventionell durch und durch und verweigert sich dabei fast konsequent der gängigen Horror-Knigge. Oft heiter, dennoch immer wieder unbehaglich und von einer surrealen Unwirklichkeit begleitet, setzt der Horrorfilm weniger Wert auf Spannung oder Grusel als auf eine seltsame Stimmung, die man in dieser Form selten gesehen hat. Da passt es auch irgendwie, dass das Netflix Original immer wieder in albern-komische Momente abdriftet. Leider gelingt es Stein nicht, diese interessante Idee vollständig auszuspielen. „Tin & Tina“ stagniert ab einem gewissen Punkt und zieht sich fortan, während das Finale zu keinem zufriedenstellenden Punkt kommt. Rückblickend entzaubert die nicht wirklich zu Ende gedachte Geschichte selbst die vorangegangenen Minuten. Irgendwie seltsam, irgendwie anders, aber irgendwie auch nicht wirklich gut.

Fazit
Unkonventioneller Netflix-Horror mit guten Ideen, die jedoch nie wirklich zu Ende gedacht werden!
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