Hammerharte Jungs [2023] Kritik

TitelHammerharte Jungs
Genre Komödie
Jahr2023
FSK16
RegieGranz Henman

Netflix-Start: 24.05.2023

Die Rückkehr der sprechenden Geschlechtsteile!

Das deutsche “American Pie” ist zurück! Nach einer Pause von mehr als 20 Jahren bekommen Fans der bisher zwei Filme umfassenden “Harte Jungs”-Reihe mit “Hammerharte Jungs” endlich wieder die volle Ladung Untenrum-Humor inklusive sprechender Genitalien zu sehen. Was auf den ersten Blick nach der vermutlich unnötigsten Fortsetzung nach “Manta Manta – Zwoter Teil” klingt, hat tatsächlich einige zumindest interessante zeitgemäße Anpassungen im Repertoire. Doch reicht eine sprechende Vulva aus, um den Zeitgeist zu treffen?

Hammerharte Jungs ©Netflix

Und darum geht es…

Wie der Vater, so der Sohn! Rudolf hat die Pubertät längst hinter sich gelassen. Stattdessen darf sich nun sein Sohn Charly mit den Problemen des Erwachsenwerdens herumschlagen – inklusive sprechendem Penis. Zum Glück muss er diese schwere Zeit nicht alleine durchstehen. Gemeinsam mit seiner, mit einer redseligen Vulva ausgestatteten, besten Freundin Paula trotz er den Strapazen des sexuellen Erwachens, dem Mobbing in der Schule und vielen weiteren Strapazen, die sich einem als Teenager*in in den Weg stellen…

Hammerharte Jungs ©Netflix

Es heißt Vulva und nicht Vagina!

Excuse me? Wir haben 2023! Der neue Zeitgeist ging auch nicht spurlos an der alles andere als politisch korrekten Harte Jungs-Reihe mit Axel Stein (dieses Mal als Vater mit dabei) vorbei. Hart sind 2023 nämlich nicht nur die Jungs, sondern auch die Mädels. Trotz des unsäglichen pubertären Ficki-Ficki-Humors, den man bereits aus den vorangegangenen Teilen kennt, geht „Hammerharte Jungs“ dann doch eher den Weg der political correctness und öffnet sich darüber hinaus noch einem neuen, weiblichen Blickwinkel. Dass das Integrieren eines schwulen Pärchens als ein Teil des pflichtbewussten Abarbeitens der Diversität-Checkliste herhalten muss – weder ihre Sexualität noch ihrer Figuren spielen irgendeine Rolle – zeigt, dass die Macher*innen selbst die Bedeutung von Diversität noch nicht ganz verstanden zu haben scheinen. Der gute Wille jedenfalls ist da. Aber reicht das?

Hammerharte Jungs ©Netflix

Neben den altbekannten Sperma- und Pimmelwitzen, die allesamt in die Hose gehen – welch passendes Bild – versucht sich „Hammerharte Jungs“ überraschenderweise sogar an Aufklärungsarbeit und orientiert sich dadurch deutlich näher an Serien wie „Sex Education“ oder „Big Mouth“ als an die, den beiden ersten Teilen als Muse dienenden American Pie-Filme. Pädagogisch wertvoll ist „Hammerharte Jungs“ deswegen aber noch lange nicht. Wenn die kindischen Gags erst einmal etwas in den Hintergrund geraten und sich die recht kurzweilige Coming-of-Age-Geschichte in den Fokus drängt, kann sich die Komödie nach der ersten, stellenweise unglaublich peinlichen Hälfte dann doch noch etwas fangen. Das Schauspiel und die Dialoge sind dann zwar immer noch hölzern – ganz so schlecht wie erwartet ist „Knallharte Jungs“ dann aber doch nicht.

Hammerharte Jungs ©Netflix

Fazit

Die Bedenken waren groß! Auch wenn „Hammerharte Jungs“ weit von einer guten Komödie entfernt ist, bietet sie dennoch einige immerhin interessante Ansätze!

Bewertung: 2 von 5.

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