| Titel | Slayers |
| Genre | Horror, Komödie |
| Jahr | 2022 |
| FSK | 16 |
| Regie | K. Asher Levin |
Heimkinostart: 30.06.2023
Bram Stoker würde im Grab rotieren!
Der Vampirfilm ist fast so alt, wie der Film selbst. Bereits ein Jahr bevor Max Schreck als blasshäutiger Blutsauger im expressionistischen Klassiker „Nosferatu“ Filmgeschichte schrieb, feierte der Vampir, wie wir ihn bis heute kennen, in einem kleinen ungarischen Stummfilm namens „Draculas Tod“ seinen ersten filmischen Auftritt. Seitdem sind Dracula und seine finsteren Anhänger aus der Filmwelt nicht mehr wegzudenken.

Ob Bela Lugosis „Dracula“ in den 1930ern, der ebenfalls nach dem Fürsten der Finsternis benannte „Dracula“ mit Christopher Lee im Jahr 1958 , „Blackula“ in den 70ern oder „Lost Boys“ rund 20 Jahre später: Jede Generation hatte ihren eigenen großen Vampirfilm. Doch während die Ära in den 90ern und den frühen 2000ern mit unzähligen weiteren Ablegern ihren Höhepunkt fand, guckt unsere Jugend ziemlich blöd aus der Wäsche. Für die hält das Subgenre mit „Slayers“ nämlich eine mehr als nur unterwältigende Neuinterpretation der einst so gruseligen Welt der Vampire parat!

Und darum geht es…
Seitdem Elliot Jones seine Tochter durch eine hinterhältige Vampirattacke verloren hat, sinnt er nach Rache. Als eine Gruppe von erfolgreichen Influencern in eine ähnliche Falle zu treten droht, heftet er sich an das fünfköpfige Gespann, um sich selbst Zugang zum Versteck der Blutsauger zu verschaffen und nach jahrelanger Pein endlich für Gerechtigkeit zu sorgen.

Dracula goes Social-Media: Wo ist der Dislike-Button?
Während sich „Slayers“ selbst nie im Klaren darüber zu sein scheint, ob er sich nun an die Generation TikTok richten, oder diese doch lieber parodistisch aufs Korn nehmen möchte, hat das Publikum noch bevor es sich mit dem inhaltlichen Chaos auseinandersetzen kann, mit der äußeren Form zu kämpfen. Das beginnt bereits bei der anstrengenden und dilettantischen Inszenierung, die thematisch sogar irgendwie passend an die ersten Gehversuche einer heranwachsenden YouTuber*in erinnert.

Video-Schnipsel im Social-Media-Style, eingeblendete Textnachrichten, unzählige Filter, wechselnde Bildformate, wahllos eingestreute Grafiken und Gifs – K. Asher Levin wirft die gesamte Palette an Gimmicks der Videobearbeitung in einen Topf und verquirlt sie zu einem heterogenen, anstrengenden Brei. Abgerundet wird die, die Augen reizende Optik durch den permanenten Einsatz von Stock Footage-Aufnahmen, während die selbst abgedrehten Szenen mit einem nicht minder unästhetischen, billigen Digital-Look daherkommen. „Slayers“ wäre gerne kultig, cool und hip, doch scheitert bereits bei dem Versuch selbst auf der Audiospur. Das Zusammenspiel des genannten Bilderpotpourris mit den ständigen Songwechsel samt unnötigem, mit schwachen One-Linern beladenen Voice-over vermitteln das Gefühl, als würde man sich gerade durch einen unorganischen TikTok-Feed scrollen.

Wenn nicht einmal die Action Spaß macht…
Nervige Figuren, ein dünner Plot und lahme Action. Was sich „Zombieland“-Darstellerin Abigail Breslin und Malin Åkerman, die man aus diversen Blockbustern (u.a. Zack Snyders „Watchmen“) kennt, bei der Beteiligung an „Slayers“ gedacht haben, bleibt ein Rätsel. An den oberflächlichen Charakteren kann es jedenfalls nicht gelegen haben. Selbst Ex-Punisher-Darsteller Thomas Jane, der längst im B-Movie-Sumpf versunken ist, hätte man mehr Gespür bei der Rollenauswahl zugetraut. Wenn dann nicht einmal die Action Spaß macht, war es das dann auch vollständig mit dem Sehgenuss. Was mit Close-ups auf glühende Augen und spitze Zähne, gefolgt von seltsamen Übergängen aus dem Windows Movie Maker und etwas Blut an den Wänden beginnt, entwickelt sich im Finale zu nicht minder überraschungsarmen Vampirattacken on-camera. Danke, nein!

Fazit
Tiktok-Feed, der Film!
Wie hat Dir „Slayers“ gefallen?

