Eine Mutter sieht rot!
Muttertag steht vor der Tür und mit „The Mother“ ab heute auch ein zumindest was den Titel betrifft, passender Film auf Netflix zur Verfügung. Statt bunten Blumensträußen und edlen Pralinen regnet es im actiongeladenen Netflix-Original Scharfschützen-Patronen und Faustschläge. Somit ist der mit Jennifer Lopez besetzte Actionthriller vielleicht nicht der ideale Film, um einen gemütlichen Abend mit Mutti vor dem TV-Gerät zu verbringen. Also lieber aufschieben, oder am besten noch komplett aufsparen – gut ist „The Mother“ nämlich nicht!

Und darum geht es…
Eine Auftragskillerin mit Militärausbildung taucht aus der Versenkung auf, um ihre Tochter, die sie nie kennengelernt hat, vor rachsüchtigen Verbrechern zu beschützen. (Netflix)

Nicht mehr als ein uninspiriertes B-Movie
Wer seit dem 2020 erschienen „Tyler Rake: Extraction“ mit Marvel-Star Chris Hemsworth auf einen neuen Actionhit aus dem Hause Netflix wartet, wird sich wohl noch etwas gedulden müssen, bis endlich der lang angekündigte zweite Teil am 16. 06.2023 erscheint. Mit dem, mit den typischen Schwächen der Netflix-Massenware ausgestatteten „The Mother“ dürften jedenfalls nur die wenigsten glücklich werden. Der entpuppt sich wie befürchtet als vorhersehbares, langatmiges und unspektakuläres Produkt von der Stange – Jennifer Lopez hin oder her. So fit und tough die inzwischen 53-Jährige (kaum zu glauben!) auch sein mag, ihr Spiel ist alles andere als erfrischend. Aus dem müden Cast sticht, wenn überhaupt, Lucy Paez mit einer immerhin glaubwürdigen Performance als Lopez‘ Filmtochter heraus.

„The Mother“ hat bereits früh mit Logikproblemen zu kämpfen. Wieso das FBI, die im Exil lebende namenlose Mutter aufgrund der akuten Gefahr, in der ihrer Tochter steckt, zurückholt, selbst jedoch vollkommen tatenlos bleibt, will sie ebenso wenig erschließen wie die gesamten noch folgenden Entwicklungen der Geschichte. Der generische Plot hat dabei ebenso wenig Gehalt wie die eindimensionalen Charaktere – und das trotz der stattlichen, wieder einmal viel zu langen Laufzeit von fast zwei Stunden. Wenn dann doch einmal so etwas wie Tempo aufkommt, wird jedes Gefühl von Spannung, mit der schwachen Inszenierung, umgehend wieder im Keim erstickt. So fehlt es einer Verfolgungsjagd durch die verwinkelten Gassen Havannas trotz hektischer Schritte an Dynamik, während das Finale auf Schneemobilen ebenso unspektakulär vor sich hin dudelt.

Fazit
Nach „Spencer Confidental“ mit Mark Wahlberg und „Sweet Girl“ mit Jason Momoa ist „The Mother“ das nächste Action-Netflix-Original mit einem großen Namen in der Hauptrolle, der auf allen Ebenen versagt.
Wie hat Dir „The Mother“ gefallen?

