Einer muss sterben [2023] Kritik

TitelEiner muss sterben
Genre Thriller, Horror
Jahr2023
FSK18
RegieManolo Cardona

Paramount+ Start: 08.05.2023

Die mexikanische Antwort auf „Saw“ und „Escape Room“?

Neben der Auswertung bekannter Filmreihen wie dem Mission Impossible-Franchise rund um den von Tom Cruise verkörperten Ethan Hunt oder der unter Horrorfans sich großer beliebtheit erfreuenden Freitag der 13-Reihe gibt es auf Paramount Studios hauseigener Streamingplattform Paramount+ immer öfters auch eigens für die digitale Auswertung produzierte Originals zu sehen. Abseits von erfolgreichen Serien wie „Yellowjackets“ oder “Yellowstone” ist die Auswahl in Sachen Filmen jedoch noch ziemlich limitiert. Mit “Einer muss sterben” erweitert sich dieses Sortiment nun um einen Horrorthriller, den es so eigentlich nicht gebraucht hätte.

Einer muss sterben ©Paramount+

Und darum geht es…

Ein böses Erwachen: Als Esteban mit seiner Frau Marta und der gemeinsamen Tochter Lupe zusammen mit einer Gruppe fremder Menschen in einem luxeriös ausgestatteten Raum zu Bewusstsein kommt, muss er schnell feststellen, dass er und die restlichen Anwesenden, Teilnehmer*innen eines perfiden Spiels sind. Während ein Countdown an der Wand unaufhaltsam runterzählt und eine Stimme über Lautsprecher verkündet, dass einer der Gruppe sterben muss, damit der Rest überleben kann, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und sämtliche moralischen Grundsätze…

Einer muss sterben ©Paramount+

Unterhaltsam, aber irgendwie kennt man das doch alles schon!

Die Ausgangslage, in die der mexikanische Regisseur Manolo Cardona seine Protagonist*innen bringt, ist alles andere als neu. Ein sadistischer Überlebenskampf im Rahmen eines perfiden Spiels ist nicht erst seit der überaus erfolgreichen Saw-Reihe treuer Begleiter des Horrorgenres und gab es bereits in allen Formen und Farben zu sehen. Ein mysteriöses Labyrinth in “Cube”, der vermeintliche Kinderspaß in “Escape Room” oder eine tödliche Prüfungssituation in “Exam”. “Einer muss sterben” hangelt sich sowohl inhaltlich als auch inszenatorisch durch eine lange Liste ähnlich gelagerter Filme, bedient sich hier und da und bemüht sich dabei gar nicht erst eigene Ideen mit einzubringen. Für okaye Unterhaltung mag das ausreichen – für viel mehr aber nicht.

Einer muss sterben ©Paramount+

Schenkt man der irreführenden Altersfreigabe Glauben – schließlich labelt Paramount+ seinen Thriller mit einem gewaltverheißenden “ab 18 Jahren”-Sticker – erwartet das Publikum in “Einer muss sterben” ein Blutbad a la “Saw”. Da auf der Homepage der Freiwilligen Selbstkontrolle (FKS) kein Eintrag zu finden ist, ist stark davon auszugehen, dass Paramount sich diese Freigabe selbst erdacht hat – nicht das schlechteste Marketing für einen Horrorfilm! Blutig geht es in “Einer muss sterben” nämlich nicht gerade zu. Manolo Cardona setzt den Fokus vielmehr auf die sich zuspitzende, von Intrigen, Manipulation und Lügen begleiteten Gruppendynamik. Das gelingt ihm stellenweise sogar sehr gut, wären da nicht die völlig vorhersehbaren Entwicklungen und die durch die Bank ätzenden und unsympathischen Charaktere, die permanent dazwischen grätschen. Die Hoffnung, das sich der Filmtitel nicht bewahrheitet und vielleicht doch mehr als nur eine*r (oder besser noch alle) sterben ist groß!

Einer muss sterben ©Paramount+

Fazit

Auch wenn „Einer muss sterben“ stellenweise nicht unspannend ist, muss sich der mexikanische Thriller letztlich doch seinem vorhersehbaren Skript und den nervtötenden Charakteren geschlagen geben! Unterhaltsam ist das perfide Spielchen trotzdem.

Bewertung: 2.5 von 5.

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