Peter Pan & Wendy [2023] Kritik

TitelPeter Pan & Wendy
Genre Fantasy, Abenteuer
Jahr2023
FSK6
RegieDavid Lowery

Disney+ Start: 28.04.2023

Ein zeitgemäßes Update für einen Disney-Klassiker

Nur wenige Wochen bevor mit „Arielle, die Meerjungfrau“ die vermutlich heiß diskutierteste Neuverfilmung eines Disney-Klassikers die deutschen Kinos erreicht, gibt es ab heute eine nicht minder zwiespältig aufgenommene Interpretation des 1953 erschienenen Kinderfilms „Peter Pan“ auf Disney+ zu streamen. „Peter Pan & Wendy“ ist für „The Green Knight“-Regisseur David Lowery nach „Elliot, der Drache“ bereits die zweite Zusammenarbeit mit dem Mäusekonzern und für viele Fans des Originals schon vor der Veröffentlichung ein einziges Ärgernis. Dabei sind es gerade die von vielen kategorisch angelehnten, zeitgemäßen Änderungen, die dem Reboot erst eine echte Daseinsberechtigung verleihen.

Peter Pan & Wendy ©Disney+

Und darum geht es…

Das junge Mädchen Wendy Darling widersetzt sich dem Wunsch ihrer Eltern, sie auf ein Internat zu schicken und reist mit ihren beiden jüngeren Brüdern in die magische Welt des Nimmerlands. Dort trifft sie auf einen Jungen namens Peter Pan, der nicht erwachsen werden will, die kleine Fee Glöckchen und den arglistigen Piraten Kapitän Hook. Sie erlebt spannende und gefährliche Abenteuer, weit weg von ihrer Familie und ihrem Zuhause.

Peter Pan & Wendy ©Disney+

Inklusion, Diversität und Feenglanz 

Bei all den ermüdenden Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von Neuauflagen beliebter Filmklassiker sollte man die gesellschaftspolitischen Hintergründe nicht außer Acht lassen. Mit seinem fraglichen Frauenbild und den rassistischen Stereotypen ist der „Peter Pan & Wendy“ als Vorlage dienende Disney-Klassiker heutzutage nahezu unschaubar. Wie so mancher Filme, der einst unsere Kindheit begleitete, ist auch das Original von 1953 ein Produkt seiner Zeit – und die befindet sich glücklicherweise im Wandel. Ob das alleine eine Frischzellenkur in Form eines zeitgemäßen Reboots rechtfertigt, steht wiederum auf einem anderen Blatt.

Peter Pan & Wendy ©Disney+

Inklusion und Diversität wird in „Peter Pan & Wendy“ großgeschrieben und dennoch drängen sich die Neuerungen nie in den Vordergrund. Dass die verlorenen Jungs keinesfalls Jungs sein müssen, wird angenehm spielerisch in die Geschichte eingearbeitet, während die vom Original abweichenden Ethnien einzelnen Figuren ebenso als gegeben akzeptiert werden, wie die Beteiligung eines Darstellers mit Down-Syndrom. Kinder sind einfach Kinder. Woher sie kommen und wie sie aussehen, spielt keine Rolle – das ist in Nimmerland nicht anders als auf Spielplätzen!

Peter Pan & Wendy ©Disney+

Höhen und Tiefen

Auch abseits der an den Zeitgeist angepassten Neuerungen kann „Peter Pan & Wendy“ dem Originalstoff einige interessante neue Ansätze abgewinnen – aber eben auch nicht besonders viele. So sorgt beispielsweise die neue gemeinsame Vergangenheit von Peter Pan und seinem Nemesis Captain Hook im Schlussdrittel für einen überraschend emotionalen Moment in einer ansonsten doch ziemlich oberflächlichen Geschichte. Über weite Strecken pendelt „Peter Pan & Wendy“ ziemlich unorganisch zwischen unschuldig-unterhaltsamen Kinderspaß und monotonen Füllerszenen, die das zeitweise gute Tempo immer wieder ausbremsen.

Peter Pan & Wendy ©Disney+

Gerade von den spaßigen Interaktionen mit den Piraten, die mit ihrer albern-charmanten Dösbaddeligkeit direkt aus einem Spongebob-Realfilm stammen könnten, hätte das Reboot deutlich mehr vertragen können. Nichtsdestotrotz gehört „Peter Pan & Wendy“ mit seinen wiederkehrenden unterhaltsamen Passagen und einigen wirklich ansprechenden Visuals definitiv mit zum Besten, was Disney in Sachen Realverfilmungen bekannter Stoffe in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt hat – die Messlatte lag aber auch nicht besonders hoch.

Peter Pan & Wendy ©Disney+

Fazit

Eine zeitgemäße Neuverfilmung eines in die Jahre gekommenen Disney-Klassikers!

Bewertung: 3 von 5.

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