| Titel | Ghosted |
| Genre | Action, Komödie, Romanze |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 12 |
| Regie | Dexter Fletcher |
Apple TV Start: 21.04.2023
Romantik im Kugelhagel
Die einen nennen es Liebe, die anderen toxisches Verhalten. Anders als es der Titel vermuten lässt, ist in diesem Fall nicht etwa vom Ghosting die Rede, sondern vom überaus bedenklichen Hinterherspionieren des schockverliebten Cole. Zwei Tage nicht zurückzuschreiben, wiegt dann doch deutlich weniger. Aber sei’s drum, denn auch wenn sich die ersten Minuten von „Ghosted“ als klassische RomCom tarnen, offenbart das Apple TV+ Original nach der kitschigen Exposition sein wahres Gesicht. Wie bereits Reese Witherspoon und Tom Hardy in „Das gibt Ärger“ oder Tom Cruise und Cameron Diaz in „Knight and Day“, finden sich auch Captain America-Darsteller Chris Evans und Bond-Girl Ana de Armas schon bald in einem Kugelhagel wieder. Nur leider macht die fast schon als Parodie durchgehende Lovestory zu Beginn im Vergleich zum generischen Hauptteil deutlich mehr Spaß.

Und darum geht es…
Zwischen Cole und Sadie hat es gefunkt – zumindest ging der liebesbedürftige Farmer davon aus. Nach einem romantischen ersten Date lässt die mysteriöse Schönheit nämlich, trotz diverser Nachrichten von Cole, nichts mehr von sich hören. Wird er etwa geghostet? Schwer verliebt macht er sich auf die Suche nach der Frau seiner Träume und befindet sich plötzlich inmitten einer tödlichen Situation. Sadie ist eine von Verbrechern gesuchte Geheimagentin, was Cole ebenfalls zur Zielscheibe macht…

Ein Schaulaufen der Stars
Wenn die Action ebenso wenig zünden will wie der flache Humor. Abgesehen vom einmal auf Links gedrehten Rollenbild, das Ana de Armas zur knallharten Agentin macht, während sich Chris Evans immer wieder als Prinzessin in Not zu erkennen gibt, macht Dexter Fletcher einfach alles genauso, wie die eingangs genannten Titel es bereits vor vielen Jahren gemacht haben. Vom kreativen Geist des „Rocketman“-Regisseurs ist in „Ghosted“ nichts zu spüren. Wenn Evans immer dann, wenn es der Geschichte dienlich ist, zwischen tollpatschigem Farmer und souveränen Kämpfer hin und her wechselt, ist dies nur eines von vielen Beispielen dafür, was hier eigentlich alles schiefläuft. So dümpelt der mit unzähligen Klischees gepflasterte Plot eher unspektakulär vor sich hin, ohne dabei jemals wirklich zum Mitfiebern einzuladen.

Auch wenn „Ghosted“ im Großen und Ganzen nur wenig Unterhaltungswert zu bieten hat und sein seichtes Programm im Autopilot herunterspielt, hält die romantische Spionagekomödie immerhin für Marvel-Fans einige nette Überraschungen parat. Wie bereits David Leitchs „Bullet Train“ oder die Abenteuerkomödie „The Lost City“ muss auch „Ghosted“ als Bühne für ein munteres Schaulaufen der Stars herhalten. Im Grunde sind die zahlreichen Cameo-Auftritte nicht mehr als ein plumpes Namedropping und trotzdem kann man (vor allem als MCU-Fan) seine helle Freude damit haben – vor allem bei einem, zugegebenermaßen ziemlich lustigen Running-Gag, der in bester „Family Guy“-Manier bis ans Maximum ausgereizt wird.

Fazit
Für Fans von Ana de Armas und Chris Evans sicherlich einen Blick wert. Mehr hat die uninspirierte romantische Actionkomödie jedoch nicht zu bieten!
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