| Titel | Hellraiser |
| Genre | Horror |
| Jahr | 2022 |
| FSK | 16 |
| Regie | David Bruckner |
Paramount+ Start: 15.04.2023
Pinhead ist jetzt eine Frau! Na und…?
Das hat dem gemeinen Pöbel nicht gefallen: Die Horror-Ikone ist jetzt weiblich! Seit seinem ersten Auftritt in Clive Barkers Horror-Klassiker „Hellraiser – Das Tor zur Hölle“ – eine der wenigen Regiearbeiten des erfolgreichen Autors – erfreut sich der nagelbesetzte Cenobit großer Beliebtheit bei Filmfans. Im Großteil der bisher insgesamt zehn Teile des Franchise wurde dieser von Doug Bradley verkörpert, der beim Reboot nun einer Frau den Vortritt lässt. Wie so oft hat die damit eingehende kleingeistige Geschlechterfrage keinerlei Auswirkungen auf die Qualität des blutigen Horror-Schockers, das schwache Skript hingegen schon!

Und darum geht es…
Für die drogensüchtige Riley und ihren neuen Freund Tevor gleicht die einsame Lagerhalle eines Millionärs quasi einer direkten Einladung, sich an den dort vermuteten Reichtümern zu bedienen. Doch statt kostbarer Schätze, finden sie nur einen uralten Würfel, der sich als geheimnisvolles Rätsel herausstellt. Als Riley das Relikt öffnet, beschwört sie dadurch eine Gruppe von intergalaktischer, sadistischen Wesen herauf, die ihren Tribut in Form von menschlichen Opfern fordern. Nun ist es an Riley, die Erwartungen der sogenannten Cenobiten zu erfüllen, bevor sie selbst zur Zielscheibe wird!

Und noch ein Horror-Reboot!
Mit Jamie Clayton schlüpft erstmals eine Transfrau in die Lederkluft des sadistischen, intergalaktischen Wesen namens Pinhead und nimmt dabei eine ähnlich kleine Rolle ein wie ihr männlicher Kollege Doug Bradley zuvor im Originalfilm. Auch im nach dem ersten Teil bekannten „Hellraiser“ spielt das Gesicht der Reihe lediglich eine untergeordnete Rolle – und das Geschlecht eine noch viel kleinere, oder besser gesagt gar keine. Also alles beim Alten – und alles andere als innovativ. Die Neuinterpretation bleibt der Vorlage treu und liefert wieder von Ketten zerteilte Körper, gehäutete Menschen und ausgefallene Creature-Designs.

Das Problem ist hingegen, dass das von Clive Barker produzierte Reboot trotz der zweistündigen Laufzeit wenig zu erzählen hat. Abgesehen von Riley, die vom Skript immerhin ein oberflächliches Profil verpasst bekommt, bleiben die Nebenfiguren allesamt eindimensional und uninteressant. Dadurch entsteht viel zu viel Leerlauf zwischen den kompetent gefilmten Schauwerten, die erwartungsgemäß überaus deftig daherkommen. Während das Original neben der Gewalt auch eine sexuelle, sadomasochistische Komponente bedient, fehlt dieses Motiv in „Hellraiser“ nahezu komplett. Hartgesottene Fans der ersten Stunde werden mit dem Neustart des Franchise sicher auf ihre Kosten kommen, echte Unterhaltungswerte sollte man jedoch nicht erwarten.

Fazit
Ein handwerklich potent inszeniertes, aber unnötiges Horror-Reboot.
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