| Titel | Noise |
| Genre | Mystery |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 16 |
| Regie | Steffen Geypens |
Netflix-Start: 18.03.2023
Ein altes Haus birgt meistens auch ein düsteres Geheimnis
Auch wenn sich über die filmische Qualität des einen oder anderen Netflix Originals durchaus streiten lässt, kann man dem Streamingdienst eines gewiss nicht vorwerfen: Eindimensionalität. So verfolgen zwar viele der exklusiv auf Netflix veröffentlichten Titel ein gewisses Muster und doch bieten sie den Abonnent*innen vielseitige Einblicke in die Filmlandschaft der gesamten Welt und öffnen dadurch den Horizont vieler Zuschauer*innen, die sonst beinahe ausschließlich Filme aus Hollywood zu sehen bekommen. Mit dem Mystery-Thriller „Noise“ steht nun auch ein Film aus Belgien zur Verfügung – und der ist gar nicht mal so verkehrt!

Und darum geht es…
Als ein Mann mit seiner Familie in sein Elternhaus zieht und einem Fabrikunfall auf den Grund geht, in den sein Vater verwickelt war, stößt er auf dunkle Familiengeheimnisse. (Netflix)

Stress für die Ohren
Der Titel ist Programm! Die durchgängige Beschallung mit frustrierenden Alltagsgeräuschen wie dem penetranten Schreien eines Neugeborenen oder dem Vibrationsalarm beim eng getakteten Eingang von Nachrichten auf dem Smartphone strapazieren nicht nur die Nerven des sichtlich gestressten Protagonisten, sondern die des Publikums gleich mit. Auf der auditiven Ebene gelingt es dem belgischen Regisseur in seinem Spielfilmdebüt „Noise“ tatsächlich eine ansteckende Hysterie zu erzeugen, wodurch zumindest auf der Tonspur schon einmal einiges los ist. Trotz der unheilverkündenden Stimmung, die „Noise“ gemächlich verbreitet, herrscht auf inhaltlicher Ebene zunächst eher tote Hose.

Auch wenn „Noise“ im späteren Verlauf eine klare Erkältung für die anschwellende Paranoia von Matthias findet, wirkt dessen gemächlicher Abstieg in den Wahnsinn zunächst ziemlich beliebig, ehe er in der Retrospektive doch noch Sinn ergibt. So schlüssig das im Nachgang auch sein mag, erschwert es den Weg bis zu diesem Punkt doch erheblich. Das ist zu Teilen auch der unspektakulären Verschwörung geschuldet, bei deren Enthüllung sich Matthias immer tiefer in seiner Manie verliert. „Noise“ dürfte denjenigen, die dem Ruf nach einem reißerischen Genrefilm gefolgt sind, vermutlich gehörig vor den Kopf stoßen und doch hat das Mystery-Drama eine derartige Ablehnung keinesfalls verdient – dafür ist es dann doch zu atmosphärisch.

Fazit
„Noise“ ist anders als erwartet und bietet einige interessante Aspekte, auch wenn das Gesamtprodukt eher bedingt geglückt ist
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