DER WATCHDOG

Titel	Luden [Serie]
Genre	Drama
Jahr	2023
FSK	16
Schöpfer	Niklas Hoffmann, Peter Kocyla, Rafael Parente

Der schöne Klaus mischt den Kiez auf

Weg vom Schmuddelimage hin zum gefragten Szenetreff! Mit dem Aufstieg der sogenannten Nu­tella-Bande, angeführt von Kiezlegende Klaus Barkowsky – besser bekannt als Der schöne Klaus – in den 80er Jahren erhielt auch der Glamour Einzug in das verruchte Rotlichtmilieu Hamburgs. Die sechsteilige Miniserie „Luden“ gewährt einen überaus unterhaltsamen und spannenden Einblick in die sündige Welt von St. Pauli!

Und darum geht es…

Inspiriert von wahren Begebenheiten erzählt das Gangster-Epos „Luden“ den Aufstieg der Nutella-Bande auf der Reeperbahn der 80er Jahre. Das ungewöhnliche Kartell bringt Glamour in das raue Pflaster auf St. Pauli, doch dabei entfachen sie einen Machtkampf mit den etablierten Zuhältern der GMBH. (Amazon Prime Video)

Der König der Reeperbahn

Mit einer großen Portion Naivität und nicht weniger Willenskraft zum neuen König der Reeperbahn. Auch wenn „Luden“ auf der wahren Geschichte von Klaus Barkowsky basiert, möchte man die stellenweise erdacht wirkenden Ereignisse fast schon infrage stellen. Das könnte auch daran liegen, dass mancherorts die Plausibilität zugunsten des hohen Pacings etwas auf der Strecke bleibt. Ein kleiner Negativpunkt, den das Amazon Original mit seinem großartigen Cast und der wertigen Inszenierung mit Leichtigkeit wieder wettmacht. Bei den aufwendigen Kulissen, farbenfrohen Kostümen und wilden Frisuren macht es „Luden“ dem Publikum leicht, sich sofort in der authentischen Rotlicht-Welt der 80er Jahre heimisch zu fühlen. Ist man erst mal involviert, wird man mitgerissen!

In der Hauptrolle sehen wir Aaron Hilmer, der aktuell mit dem Anti-Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ einen Siegeszug bei den Oscars® feierte und mit seinem leidenschaftlichen Spiel und authentischem Hamburger Schnack nicht nur die blauäugige Damenwelt auf seine Seite zieht, sondern das Publikum gleich mit. Dass man als Zuschauer*in dem charismatischen Kotzbrocken trotz seiner zwielichtigen Methoden stets die Daumen drückt, ist unter anderem Hilmers starker Performance zu verdanken. Letztlich gelingt „Luden“ als Serie vor allem eine Sache, die die meisten deutschen Film- und Serienproduktionen schmerzlich vermissen lassen: Das Erschaffen eines glaubwürdiges Szenario, das sich wie mitten aus dem Leben gegriffen anfühlt.

Fazit

Willkommen im Rotlichtmilieu! Ein authentischer und unterhaltsamer Ritt durch das Hamburger Nachtleben!

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