Crimes of the Future [2022] Kritik

TitelCrimes of the Future
Genre Sci-Fi, Horror
Jahr2022
FSK16
RegieDavid Cronenberg

Heimkinostart: 24.03.2023

Body-Horror von David Cronenberg

Der Meister der schmerzhaften und doch faszinierenden körperlichen Transformation meldet sich zurück! Für seinen neuen Horrorfilm „Crimes of the Future“ kehrt „Die Fliege“-Regisseur David Cronenberg nach einigen Ausflügen in andere filmische Gefilde zu seinen Wurzeln zurück, um ein weiteres Mal den menschlichen Körper nach Lust und Laune zu verfremden. Nach dem Kinostart im vergangenen Jahr steht nun auch die Heimkinoauswertung vor der Tür – also genau der richtige Zeitpunkt Cronenbergs jüngsten Streich etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Crimes of the Future 2022 ©Weltkino Verleih

Und darum geht es…

In einer dystopischen Welt, in der nur noch wenige in der Lage sind Schmerzen zu empfinden, entwickeln mehr und mehr Menschen Organe mit bislang unbekannten Fähigkeiten. Performance-Star Saul Tenser nutzt seine Mutationen für die Kunst: In umjubelten Avantgarde-Shows lässt er sich die neu erwachsenen Körperteile von seiner Partnerin Caprice vor Live-Publikum herausoperieren. Seine spektakulären Darbietungen wecken bald den Argwohn der staatlichen Organ-Registrierungsbehörde und auch eine mysteriöse Untergrundorganisation verfolgt akribisch jeden seiner Schritte. Doch dann erhält Saul ein Angebot für die schockierendste Vorstellung seines Lebens. (Weltkino Verleih)

Crimes of the Future 2022 ©Weltkino Verleih

Operationen sind der neue Sex

Als Grundlage für allerhand abstrakter Körper-Transformationen erzählt David Cronenberg eine dystopische Geschichte über die menschliche Evolution im Zusammenhang mit den, durch die Menschheit verursachten Entwicklungen des Planeten Erde. Dieser gesellschaftskritische Subtext spielt lange Zeit eine eher untergeordnete Rolle und gewinnt erst im reduzierten Finale an Bedeutung. Abseits dieser Botschaft hat „Crimes of the Future“ bedauerlicherweise wenig zu bieten und zitiert sich eher ungelenk durch die Filmografie des experimentierfreudigen Kanadiers.

Crimes of the Future 2022 ©Weltkino Verleih

Statt die in naher Zukunft verortete Welt von „Crimes of the Future“ mit Bildern zu etablieren, verlässt sich Cronenberg voll und ganz auf die Macht der Worte. Über endlose Dialoge wird das Publikum mit Hintergrundinformation versorgt, ohne ein echtes Gespür für das Zukunftsszenario zu vermitteln und das Gesprochene auch visuell zu spiegeln. Die unspektakulären Bilder wirken beliebig, oft provisorisch und stellenweise sogar billig. Ähnlich verhält es sich auch beim Körperhorror selbst. Der Einsatz von CGI und die sterilen Requisiten stehen dem gewünschten Schockeffekt im Weg. Selbst der hochkarätige Cast (u.a. Viggo Mortensen und Léa Seydoux) agiert größtenteils mit angezogener Handbremse – außer Kristen Stewart, die ist fantastisch.

Crimes of the Future 2022 ©Weltkino Verleih

Fazit

Steriler Body-Horror, der weit hinter den Möglichkeiten bleibt!

Bewertung: 2.5 von 5.

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