| Titel | Ant-Man and the Wasp: Quantumania |
| Genre | Comicverfilmung |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 12 |
| Regie | Peyton Reed |
Kinostart: 15.02.2023
Marvel, wir müssen reden!
Selbst hartgesottene Marvel-Fans müssen sich langsam aber sicher eingestehen, dass die glorreichen Zeiten des gigantischsten Franchise aller Zeiten mittlerweile in der Vergangenheit liegen. Seitdem das MCU mit dem fulminanten Finale der Infinity-Saga „Avengers: Endgame“ ein sorgsam über viele Jahre aufgebautes Kapitel geschlossen hat, ist ein gewisser Abwärtstrend nicht von der Hand zu weißen. Ob nach diesem qualitativen Abstieg, mit „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“, dem offiziellen Start in die nun bereits fünfte Phase des Marvel Cinematic Universe endlich der erhoffte Aufschwung beginnt? Ganz im Gegenteil!

Und darum geht es…
Die Superhelden-Partner Scott Lang und Hope Van Dyne sind zurück, um ihre Abenteuer als „Ant-Man and the Wasp“ fortzusetzen. Gemeinsam mit Hopes Eltern Hank Pym und Janet Van Dyne als auch Scotts Tochter Cassie erforschen Sie die Tiefen des Quantenreichs. Dabei stoßen sie auf allerlei seltsame neue Kreaturen und geraten in ein episches Abenteuer, das alle Grenzen sprengt, die sie bisher für möglich hielten. (©Disney)

Ein neuer Tiefpunkt…
Die traurigste aller Nachrichten vorweg: Mit „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ erreicht das MCU einen neuen Tiefpunkt, zumindest innerhalb des filmischen Universums. Abgesehen von einigen Totalausfällen im Serien-Bereich („Moon Knight“, „WandaVision“) ist das dritte Ant-Man Abenteuer leider der erste wirklich unbefriedigende Kinofilm des gesamten Franchise. Während mittelprächtige Ableger wie der hohle „Captain Marvel“ oder der erschreckend oberflächliche „Black Panther: Wakanda Forever“ immerhin noch einen gewissen Unterhaltungsfaktor auf ihrer Seite hatten, fehlt es dem ersten Film der Phase 5 selbst an dieser Stelle. Aber woran liegt das?

Ein Ant-Man Film ohne Ant-Man Charme. Während die beiden ersten Solo-Abenteuer des sympathischen Winzlings noch von der vollen Ladung Scott Lang Charisma profitieren konnten, ist in“ Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ davon gar nichts mehr zu spüren. Stattdessen begleitet das Publikum blasse, austauschbare Figuren, durch lieblose CGI-Welten, um dabei auf noch blassere und beliebige Charaktere zu stoßen und sich an unlustigen Gags abzuarbeiten. Peyton Reed bedient sich bei der Erstellung dieser leblosen Welt und den darin existierenden skurillen Lebensformen stark an dem verrückten Ideen-Katalog eines James Gunns, lässt dabei jedoch dessen Finesse vermissen. Ja, „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ steckt voller Details und ausgefallenen Einfälle – nur leider funktionieren die wenigsten davon.

… und ein Lichtblick!
Das Ergebnis ist gleichermaßen albern wie langweilig – und darüber hinaus stellenweise sogar regelrecht hässlich anzusehen. Doch wo Schatten ist, muss auch Licht sein. Und dieses erstrahlt in Form des engagierten Schauspiels des neuen Oberschurken des Marvel Cinematic Universe Jonathan Majors. Auch wenn die Beweggründe von Kang selbst noch etwas schwammig bleiben und noch reichlich Platz für eine tiefrgehende Charakterisierung bleibt – dafür ist ja auch noch Zeit – kann der US-amerikanische Darsteller bereits in „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ Eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass er alleine darstellerisch eine echte Bereicherung für das MCU ist.

In Anbetracht der, sich durch das Ende sowie den zwei Post-Credit-Szenen angekündigten noch folgenden Ereignisse, verblasst diese Hoffnung dann doch ein wenig. Auch wenn „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ die Weichen für die Zukunft des MCU bereits gestellt hat, bleibt nur zu hoffen, dass zumindest qualitativ ein anderer Weg einschlagen wird.
Fazit
Der schlechteste Film des gesamten Marvel Cinematic Universe!
Wie hat Dir „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ gefallen?

